Color Blocking: Wenn Pink und Orange sich küssen
Das Wichtigste in Kürze
- Starke, fröhliche Farben, und am besten nebeneinander: Das ist Color Blocking.
- Nach der Pandemie toppt die Mode wieder mit Lebenslust und Glücksgefühl-Dessing.
- Mit Pink und Orange trägt man das Tropical Feeling gleich mit auf der Haut!
Beige, Grau, Schwarz, Marineblau – das sind Farben, mit denen man nicht sonderlich viel falsch machen kann. Aber viel mehr gibt es über sie auch nicht zu sagen.
Das ist beim Color Blocking ganz anders.
Eine kleine Begriffserklärung vorab: Color Blocking ist ein Mix aus verschiedenen Farben in einem Outfit. Sie kommen aber nicht in kleinen Streifen oder anderen winzigen Mustern vor, sondern es handelt sich um breite Flächen.
Oft werden auch einfarbige Stücke in verschiedenen starken Farben miteinander kombiniert. Schuhe und Taschen bilden dabei eigene Farbblöcke.
Besonders angesagt: Orange zu Pink
Das kann ein grünes Shirt zum gelben Rock sein, ein strahlend pinkes Oberteil zur rosa Hose oder ein rotes Beinkleid zum sanftrosa Blazer.
Eine auffällige – und ungewöhnliche – Farbkombination fällt beim Blick in die Kollektionen am häufigsten auf: Orange zu Pink.
Ausserdem neu ist, dass viele Kleidungsstücke schon in ihrem eigenen Muster das Color Blocking aufweisen. Das ist auch einer der Tipps von Madeline Dangmann vom Modemagazin «Glamour».
Das kann zum Beispiel ein Pulli sein, der Farben in Form von dicken Streifen kombiniert. Dazu eine Jeans oder einen Rock in neutralen Tönen tragen, rät die Modejournalistin.
Dezente Schnitte zur auffälligen Farbe
Die Alternative ist, selbst zu kombinieren. «Wer diesen Trend erst für sich entdeckt, sollte sich zunächst auf zwei Farben für die Kombination beschränken», rät Dangmann.
«Denn drei oder vier starke Töne miteinander zu mixen, erfordert schon jede Menge modisches Fingerspitzengefühl, damit das Ergebnis auch gut aussieht.»
Zu diesem Stilgefühl gehört zum Beispiel, dass die Looks an sich – von der Farbe abgesehen – eher schlicht sind.
Die Farbe als Merkmal bleibt im Vordergrund stehen und auf Rüschen, Volants oder verspielte Details wird komplett verzichtet, so die Journalistin.
Eine Variante des Color Blocking sind die monochromen Looks, die in einer Farbwelt bleiben. Man mischt also verschiedene Töne einer Farbe miteinander, etwa «zwei auffallende Rot- oder Blautöne», empfiehlt Dangmann.
Heraus kommen fröhlich wirkende Outfits. Looks, zu denen man an sonnigen Tagen gerne greift. Sie eignen sich aber auch, um tristen Frühlingsregen erträglicher zu machen – und natürlich den Pandemiealltag.
Mode, die Glücksgefühle auslösen soll
«Dieser Trend zu intensiven Farben hat zunächst mit der einschränkenden Situation zu tun, in der wir alle in den vergangenen zwei Jahren gelebt haben: Homeoffice, wenig Kontakte, keine Partys.»
Das erklärt Modeanalyst Niels Holger Wien vom Deutschen Mode-Institut. «All das hat dazu geführt, dass die modische Farbwelt eher zurückhaltend unfarbig war.»
Das ändert sich jetzt: «Die Menschen wollen rausgehen, gesehen werden, das Leben geniessen, andere Menschen treffen», so Wien. «Intensive Farben im Color Blocking bekommen da Signalwirkung – und sie lösen positive Emotionen aus.»
Das nennt sich «Dopamine Dressing». Der Begriff lässt sich allerdings nicht wörtlich übersetzen: «Dopamin» ist ein Hormon, das Glücksgefühle auslöst, «dressing» das Anziehen. Zusammen ergibt das eben Mode, die fröhlich machen soll.
Dafür steht in dieser Saison besonders die Kombi von Pink und Orange. «Die erinnern nämlich einerseits an fremde Blüten wie Hibiskus oder Kurkuma.
Andererseits sind Pink und Orange auch die Töne eines südlichen Sonnenuntergangs – und bringen Urlaubsgefühle automatisch mit», sagt Trendanalyst Niels Holger Wien