Die Kultmoviegang zelebriert «From Dusk Till Dawn» in Bern

Robin Mahler
Robin Mahler

Bern,

Ein mordendes Bruderpaar erlebt einen unvergesslichen Kneipenbesuch. Die Kultmoviegang lässt es im Berner CineClub mit «From Dusk Till Dawn» ordentlich krachen.

Kultmoviegang «From Dusk»
Quentin Tarantino und George Clooney haben in «From Dusk Till Dawn» ein explosives Gespräch. - IMDb

Das Wichtigste in Kürze

  • In «From Dusk Till Dawn» aus dem Jahre 1996 erleben zwei Gauner einen aufregenden Abend.
  • Der Hybrid aus Roadmovie und Splatter hat die Kinokarriere von George Clooney initiiert.
  • Die Kultmoviegang führt den Film am Freitag, 20. September 2019 im Berner CineClub auf.

Seth Gecko (George Clooney) flüchtet nach einem Banküberfall mit seinem psychopathischen Bruder Richard (Quentin Tarantino) vor dem Gesetz.

In einem Motel nehmen sie den Priester Jacob (Harvey Keitel) und seine Kinder (Juliette Lewis und Ernest Liu) als Geisel. Mit Jacobs Wohnmobil wollen die Ganoven die Grenze nach Mexiko überqueren.

Vor dem Treffen mit einem Kontaktmann soll der Zwischenstopp in einer Spelunke namens «Twitty Twister» einen feuchtfröhlichen Abend markieren. Allerdings geraten die Dinge ausser Kontrolle. Die meisten Gäste entpuppen sich als durstige Vampire.

Eine wilde Mischung

Robert Rodriguez («Machete») arbeitete zum zweiten Mal nach dem episodenhaften «Four Rooms» mit seinem Kumpel Quentin Tarantino («Pulp Fiction») zusammen. Tarantino steuerte neben der Hauptrolle auch das Drehbuch bei.

Die Inhaltsangabe liest sich wie ein überzogenes B-Filmchen. «From Dusk Till Dawn» ist in zwei Hälften unterteilt, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.

In der ersten Stunde sieht man klar die Handschrift von Tarantino. Es gibt trockene Dialoge sowie lässige Figuren. Zudem läuft das Geschehen gar nicht zimperlich ab.

Kultmoviegang «From Dusk»
Tarantino und Clooney gehen auf Nummer sicher. - IMDb

Während des Abstechers in die Kneipe kippt das Ganze vom Roadmovie komplett ins Splatter-Feuerwerk um. Der inhaltliche Bruch wirkt zuerst holprig. Da der Film keineswegs ernst daherkommt, entwickelt die Mischung aus handgemachten und computergenerierten Spezialeffekten einen spitzbübischen Charme.

Viele bekannte Gesichter

Freude macht auch die Besetzung. Da wäre zum einen Clooney. «From Dusk Till Dawn» gehörte zu seinen ersten grossen Kinorollen.

Zuvor kannte man den erfolglosen Nebendarsteller durch die Serie «Emergency Room». Danach startete er richtig durch.

In «From Dusk Till Dawn» spielt Clooney den ruhigen Gegenpol zu Tarantino, welcher hier einen durchaus glaubhaften Fiesling verkörpert.

Trotz erstaunlicher Authentizität ist er aufgrund seines laienhaften Schauspiels besser hinter der Kamera aufgehoben.

Eine bodenständigere Ausstrahlung bringt Keitel («Bad Lieutenant») in der Rolle des vom Glauben abgefallenen Geistlichen mit. Seine Filmtochter Lewis hat vor allem während den 1990er-Jahren in Filmen wie «Natural Born Killers» oder «Kap der Angst» überzeugt.

Neben den Hauptdarstellern gibt es eine Vielzahl von mehr oder weniger bekannten Gesichtern. Danny Trejo, den ein breites Publikum am ehesten als «Machete» kennt, mischt als Barkeeper kurz mit. Gleich drei Charaktere verkörpert Cheech Marin («Cheech & Chong»). Besonders seine Ansprache vor dem «Titty Twister» hat sich ins Gedächtnis eingenistet.

Bleibenden Eindruck hinterlässt zusätzlich der Make-Up-Künstler Tom Savini («Dawn of the Dead» ) als «Sex Machine». Zuletzt macht der bullige Fred Williamson, Hauptdarsteller in einigen Blaxploitation-Streifen, den beissfesten Feinden das Leben schwer.

Kultmoviegang huldigt «From Dusk Till Dawn»

Rodriguez orientiert sich an der vielfältigen Welt des Horrors und Trashs. Zu dessen Verfechtern zählt die Kultmoviegang aus Bern, welche bereits seit über vier Jahren aktiv ist. Ihr Programm besteht grundsätzlich aus trashigen Perlen wie «Samurai Cop» oder «Birdemic».

Manchmal verändert die Gang jedoch ihr Credo. Im Rahmen der «Kult Movie Nights» werden frenetisch verehrte Streifen wie «Rocky IV» oder «Die nackte Kanone» gezeigt.

«From Dusk Till Dawn» erhält für kurze Zeit einen Platz auf der grossen Leinwand. Am Freitag, 20. September beginnt die Vorführung um 20:45 Uhr im CineClub in Bern. Gezeigt wird die ungeschnittene Fassung im englischen Originalton plus deutschen Untertiteln.

Vorab gibt es ein kleines Rahmenprogramm. Bei einem Wettbewerb kann man Preise wie beispielsweise Kinotickets gewinnen. Desweiteren gibt es an der Bar für fünf Franken einen speziellen Shot. Es wird Zeit, dass die Vampire mal wieder tanzen.

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