Mit dem Glamour-Pyjama ins Büro
Nicht ohne Hoodie und die Jogginghose?! Gemütliche Schlabberstücke sind in der Pandemie zur Alltagskleidung geworden. Jetzt werden sie chic und sommertauglich.
Das Wichtigste in Kürze
- Athleisure und Chill-Lounge fusionieren: Die Athflow-Mode kommt!
- Sweat-Hosen, Sweat-Kleider und jede Menge spannende Kombis überraschen im Frühling.
- Aber Achtung: die Lieblings-Binge-Watch-Hose bleibt für das heimische Sofa bestimmt.
Was kann bequemer sein als ein Schlafanzug? Als ein Bademantel? Als unsere geliebte Jogginghose? Nichts.
Und deswegen dürfen sie jetzt alle Alltagskleidung, sogar Büro- und Ausgehkleidung sein. Denn unter dem Begriff «Athflow» wird Sport- und komfortable Homewear jetzt chic.
Wie sieht das aus? Auf den Komfort, an den wir uns in der Zeit des Zuhausebleibens und des Homeoffice gewöhnt haben, wollen wir nicht mehr verzichten.
Doch bietet sich ja mit der Entspannung bei den Infektionszahlen und der dadurch wiederzugewinnenden Freiheit die Möglichkeit, «sich wieder ‹anzuziehen› und zu zeigen», wie das Deutsche Mode-Institut (DMI) in seinem Trendreport schreibt.
Der Glamour-Onkel von Athleisure
Deswegen nimmt schon seit einiger Zeit dieser Gemütlichkeits- und Sport-Look, der so wirkt, als wäre man gerade im Fitnessstudio, «einen Twist ins Elegante», wie es Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt umschreibt.
Aus den reinen Sportoutfits, die vor Corona ihren Trendhöhepunkt unter der Bezeichnung «Athleisure» hatten, und den nachfolgenden Chill-Klamotten für die Pandemie wird der Trendmix «Athflow». Er sei «quasi der Glamour-Onkel von Athleisure», so Rose.
Gerade wird die Sweatkleidung weiterentwickelt – allen voran die Jogginghosen und die Art, wie wir sie kombinieren. Sie sehen oft nicht mehr nach Jogginghosen aus, sondern können auch wie Anzughosen wirken.
Auffällig oft finden sich nun auch Sweat-Kleider in den Kollektionen. Und gerade in den Sommer-Kollektionen sieht man zudem jede Menge Sets aus kurzen Jogginghosen im Bermudastil und kurzärmeligen Hoodies in ebenso frischen Sommerfarben.
Nicht ohne meinen Hoodie
Sweatpullis machen im Moment die grösste Wandlung mit: Bei Second Female zum Beispiel bekommen sie ein Upgrade mit dezenten Puffärmeln mit Cut-outs. Für die Couch sind diese Teile viel zu schade!
Die Oberteile fallen in Kombi mit Jogginghosen in frischen Pastell-Tönen oder dem hellen Braunton Camel auch als Anzugkombination nicht mehr aus dem Rahmen.
Eine ähnliche Wirkung erzielen Bogner und 10Days durch die Verwendung von (veganem) Leder für ihre Sweat-Sets.
Brunello Cucinelli hat einen Sweatpullover für den Mann auffällig weiterentwickelt: Er hat einen Polohemdkragen erhalten, getragen zur kurzen Bermudahose im Joggingstil.
Es muss aber nicht immer die Jogginghose sein, auch andere Hosenmodelle sind bequem – und obendrein eine Spur schicker.
Für Frauen sind laut dem Deutschen Mode-Institut derzeit auch Paperbag-Hosen angesagt. Daran zu erkennen, dass sie oben gerafft sind wie Papiertüten. Für den «Athflow»-Look geeignet sind zudem Jeans mit extraweitem Bein.
Mäntel im Bademantel-Look
Vereinzelt findet man in den Kollektionen auch Stücke, die an Pyjamas und Bademäntel erinnern, aber definitiv nicht fürs Schlaf- und Badezimmer gemacht sind.
Bei Baum und Pferdgarten zum Beispiel ist es ein weisser, langer Mantel (mit abnehmbaren Ärmeln für den Sommer), der sich auf den Werbebildern sogar mit einem Blazer messen lassen kann.
Oder Bluse und Hose in Apfelgrün, die gemeinsam getragen ein wenig wie ein Schlafgewand wirken – aber einzeln sind sie fröhlich-leichte Sommerteile.
Ein ähnliches Set, aber in dezentem Blau, findet sich bei Hessnatur: «comfy-wear», die nicht nur für Zuhause gedacht sei, sondern auch draussen getragen werden könne, heisst es auf Nachfrage.
Selbst klassische Loungewear wirkt nach der Pandemie-Mode mit Jogginghose und Co. nun so alltäglich, dass man darüber nachdenkt, diese ebenso im Alltag anzuziehen – vor der Tür.
Ein Beispiel dafür ist die Pyjamakombi von Plan Shop aus einem bauchfreien Top und einem offen getragenen Kimono zur weiten Hose: eigentlich ein lässiger Baggy-Look.
Nur ein Teil sollte nicht mit in den Frühling vor der Tür starten: die Lieblings-Binge-Watch-Hose – ihr Reich bleibt das Sofa.