«The Report» bringt die Foltermethoden der CIA ans Licht
Das Wichtigste in Kürze
- Adam Driver macht als Daniel Jones die grausamen Taktiken der CIA publik.
- «The Report» beruht auf einer wahren Geschichte.
- Scott Z. Burns arbeitet den Inhalt des detailreichen Berichts in zwei Stunden trocken auf.
Die amerikanische Regierung gab nach den Anschlägen vom 11. September 2001 der verschärften Folterung von Gefangenen grünes Licht. Damit sollten erhebliche Fortschritte beim Verhindern von potenziellen Terrorangriffen erzielt werden. In Wahrheit erreichte man mit grausamen Vorgehensweisen wie Waterboarding oder Schlägen überhaupt nichts.
Daniel Jones (Adam Driver) erhält von der Senatorin Dianne Feinstein (Annette Bening) den Auftrag, die Praktiken der CIA zu untersuchen. Mit einem kleinen Kreis an Mitarbeitern macht sich Jones in einem Keller an die Arbeit.
Nach sechsjähriger Recherche präsentiert Jones einen umfassenden Report. Das Endergebnis zeugt von zahlreichen Verletzungen gegen die Menschenrechte. Die CIA und das Weisse Haus wollen die Veröffentlichung stoppen.
«The Report» benötigt einen wachen Geist
Der Regisseur Scott Z. Burns («Pu-239») entfaltet in seinem Film langsam das Ausmass des politischen Schlamassels. «The Report» basiert auf dem Artikel «Rorschach and Awe» von Katherine Eban. Der Text erschien im Juli 2007 beim Magazin «Vanity Fair».
«The Report» zeigt in Rückblenden die Peinigung von Gefangenen, um die emotionale Wirkung zu verdeutlichen. Das steht zwar im Kontrast zur restlichen Inszenierung, untermauert aber die Ungerechtigkeit des Ganzen. Besonders wenn man sich zu Augen führt, dass über Jahre auf höchster Ebene gelogen wurde und keine Fortschritte erzielt wurden.
Jones werden viele Hürden auf den Weg gelegt. Er darf beispielsweise keine CIA-Agenten befragen. Zusätzlich versuchen externe Stellen, den Bericht mit aller Macht zu zensurieren. Die Nachforschungen gehen dennoch weiter.
Driver verkörpert überzeugend den Rechercheur in stoischer Manier. Sein nachdenkliches Gesicht sagt dabei mehr als viele Worte. Die restliche Besetzung agiert ähnlich zurückhaltend. Der Inhalt stellt sich über die Figuren.
Die trockene Erzählweise bringt gerade wegen des komplizierten Themas gewisse Ermüdungserscheinungen mit. Vielen Leuten dürften die Hintergründe kein Begriff sein. Für die Vielzahl an Fakten und Statistiken bedarf es definitiv eines wachen Geistes.
Fazit
«The Report» führt seine sperrige Geschichte über weite Strecken hinweg auf nüchterne Art und Weise aus. Als Zuschauer braucht man Sitzfleisch. Der originale Bericht von Jones umfasst über 6700 Seiten.
Im Film wird dieser Umfang in knapp zwei Stunden aufgearbeitet. Dieses kühne Unterfangen gelingt mehrheitlich, sofern man sich für politisch geprägtes Kino begeistern kann.