(They) Live Forever: Das Oasis-Phänomen erklärt

Als Oasis in den 90er Jahren die Musikwelt betrat, sorgten sie zuerst in Grossbritannien für eine Begeisterung, und dann auf der ganzen Welt für einen Hype, der an die Beatles erinnerte. Doch was machte Oasis so einzigartig? Warum wurden sie zu einer der einflussreichsten britischen Bands?

Gegründet 1991 in Manchester, traf Oasis mit ihrem ersten Album „Definitely Maybe“ den Nerv der Zeit. Ihr Sound – eine Mischung aus rebellischem Rock'n'Roll, eingängigen Melodien (wir sagen nur: Wanderwall!) und den markanten Stimmen der Gallagher-Brüder – passte perfekt zu einer Generation, die nach neuen musikalischen Idolen suchte.

Während in den USA Grunge dominierte, brachte Oasis einen britischen Gegenpol: selbstbewusst, rotzig und stolz. Noel und Liam Gallagher verkörperten dabei das klassische Rock'n'Roll-Klischee: laut, frech und kompromisslos.

Ihre Songs handelten von Selbstbewusstsein, Rebellion und Zuversicht. Besonders der Hit „Live Forever“ wurde zur Hymne einer Generation, die trotz der Herausforderungen ihrer Zeit optimistisch in die Zukunft blickte.

Oasis wurde oft mit den Beatles verglichen, nicht zuletzt wegen ihrer nordenglischen Wurzeln. Beide Bands prägten die britische Popkultur nachhaltig und beeinflussten viele nachfolgende Musiker. Noel Gallagher hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Beatles seine grössten Idole waren – dieser Einfluss ist in den Melodien und Harmonien von Oasis deutlich spürbar.

Dieser Einfluss zeigt sich in den Melodien, den Harmonien und im Gesang (Songbird von Liam Gallagher klingt als sänge es John Lennon persönlich!) und sogar in der Attitüde der Band.

Oasis sorgte nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihren Geschwisterstreitigkeiten für Schlagzahlen. Oder sollten wir besser sagen: Skandale? Während Noel die kreativen Fäden zog, war Liam das charismatische Gesicht der Band. Doch ihre Dynamik war von Spannungen geprägt, die immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen führten und die Wand zwischen den Brüdern wurde immer höher.

2009 gipfelten die Konflikte schliesslich in der Trennung der Band, als Noel erklärte, er könne nicht länger mit seinem Bruder zusammenarbeiten. Beide starteten daraufhin erfolgreiche Solokarrieren, doch die Sehnsucht der Fans nach einer Wiedervereinigung blieb ungebrochen.

Nun, nach vielen Jahren des Wartens, ist es endlich soweit: Oasis kündigen ihre ersten Konzerte in Grossbritannien und Irland seit 16 Jahren an. Die OASIS LIVE 25-Tour wird 2025 stattfinden und die Band in Städte wie Cardiff, Manchester, London, Edinburgh und Dublin führen.

Das Timing könnte kaum besser sein, da 2024 das 30-jährige Jubiläum ihres Debütalbums „Definitely Maybe“ gefeiert wird und 2025 „(What’s The Story) Morning Glory?“ 30 Jahre alt wird. Dieses Album, das Hits wie „Wonderwall“ und „Don't Look Back in Anger“ enthält, machte Oasis zu internationalen Superstars.

In den Jahren nach der Trennung verfolgten Noel und Liam Gallagher jeweils ihre eigenen musikalischen Projekte. Doch der Einfluss von Oasis war immer spürbar – ihre Klassiker wurden regelmässig in ihren Soloshows gespielt und verstärkten die Sehnsucht nach einer Rückkehr der Band.

Die geplanten Konzerte sowie die Wiederveröffentlichung von „Definitely Maybe“ als Deluxe-Edition werden eine neue Generation von Fans begeistern und das Erbe von Oasis weiterleben lassen. Fans können sich auf einen aussergewöhnlichen Sommer 2025 freuen, wenn die Band die grossen Bühnen Grossbritanniens und Irlands zurückerobert.

Falls es nicht gelingt, Tickets für die Reunion-Shows zu ergattern, gibt es dennoch eine gute Nachricht: Die Ausstellung „Together We’ll Fly“ in London bietet die perfekte Gelegenheit, in die Geschichte von Oasis einzutauchen. Die Ausstellung, die vom 18. bis 20. Oktober im Cumberland Hotel stattfindet, zeigt seltene Sammlerstücke, darunter von Noel Gallagher gespielte Gitarren und signierte Platin-Schallplatten.

Zusätzlich gibt es Q&A-Sessions mit wichtigen Personen aus der Geschichte von Oasis, wie dem Designer Brian Cannon und Tim Abbot von Creation Records. Ein Teil der Einnahmen geht an den Teenage Cancer Trust, was die Veranstaltung zu einem besonderen Highlight macht – sowohl für Fans als auch für den guten Zweck.