Oasis-Fall: London erwägt Ticketpreis-Deckelung
Nach dem Ticketpreis-Skandal bei der Oasis-Reunion-Tour berät die britische Regierung über eine Deckelung von Konzertticketpreisen.
Die britische Regierung reagiert auf den jüngsten Ticketpreis-Skandal bei der angekündigten Oasis-Reunion-Tour. Wie «swissinfo.ch» berichtet, plant London eine Deckelung der Preise für den Weiterverkauf von Konzerttickets.
Diese Massnahme soll Fans vor überhöhten Preisen schützen. Der Auslöser für diese Diskussion war der Vorverkauf für die Oasis-Konzerte im Sommer 2025.
Laut «derstandard.de» waren Stehplatzkarten ursprünglich für etwa 135 Pfund (151 Franken) angekündigt. Durch dynamische Preisgestaltung stiegen die Preise jedoch auf bis zu 350 Pfund an.
Regierung greift ein
Premierminister Keir Starmer äusserte sich besorgt über die Situation. Er betonte, dass Tickets oft innerhalb von Sekunden oder Minuten vergriffen seien und die Preise explodieren würden.
Kulturministerin Lisa Nandy kündigte an, dass sich das Kabinett mit Fragen der Transparenz und Nutzung dynamischer Preise befassen werde. Die Regierung plant nicht nur eine Überprüfung der dynamischen Preisgestaltung, sondern auch der sekundären Ticketplattformen.
Nandy betonte, dass es das Ziel sei, die Fans wieder in den Mittelpunkt der Musik zu stellen. Diese Praxis soll in eine bevorstehende Konsultation zum Verbraucherschutz einbezogen werden.
Europäische Dimension
Die Problematik beschäftigt nicht nur Grossbritannien. Wie «forum.musikexpress.de» berichtet, hat die Europäische Kommission eine Untersuchung zur dynamischen Preisgestaltung von Konzerttickets eingeleitet.
Diese Untersuchung ist Teil eines umfassenderen «Fitness-Checks» des EU-Verbraucherrechts. Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte, dass die aktuelle Praxis möglicherweise gegen Verbraucherschutzgesetze verstosse.
Die niederländische EU-Abgeordnete Lara Wolters forderte neue Gesetze zum Schutz europäischer Verbraucher vor überhöhten Preisen.
Auswirkungen auf Fans
Der Ticketverkauf für die Oasis-Reunion-Tour hatte weitreichende Folgen. Laut «forum.musikexpress.de» wurden 1,4 Millionen Tickets für 19 Konzerte verkauft.
Etwa 50'000 davon sollen über unautorisierte Resale-Seiten weiterverkauft worden sein. Die Veranstalter Live Nation und SJM planen, diese weiterverkauften Tickets zu invalidieren.
Dies könnte dazu führen, dass Fans, die Tickets auf dem Zweitmarkt erworben haben, keinen Zugang zu den Konzerten erhalten. Die freigewordenen Plätze sollen wieder zu regulären Preisen bei Ticketmaster angeboten werden.