Deutsche Autobauer schwächeln wegen Handelskonflikt und Abgasaffäre
Die deutsche Autoindustrie verliert wegen des Handelsstreits und wegen der Abgasaffäre an Schwung.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutsche Autokonzerne macht der Handelsstreit zu schaffen.
- Auch die Abgasaffäre nimmt der Industrie Schwung.
Diverse Probleme rund um den Globus kosten die deutschen Autokonzerne derzeit viel Geld und viel Schwung. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse der Bilanzen der 16 grössten Autokonzerne der Welt, die das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) regelmässig erstellt.
So musste BMW den Titel als profitabelster Autokonzern an Suzuki abgeben. Der japanische Hersteller kam im zweiten Quartal auf eine Marge von 11,8 Prozent, das heisst, von jeweils 100 Dollar Umsatz blieben dem Unternehmen 11,80 Dollar als operativer Gewinn übrig. BMW schaffte im zweiten Quartal eine Marge von 11,4 Prozent.
Daimler, im ersten Quartal noch Dritter, rutschte mit einer Marge von noch 6,5 Prozent zusammen mit VW auf Rang sechs. Nimmt man die ersten zwei Quartale zusammen, kann sich BMW allerdings noch knapp vor Suzuki halten. Was Absatz und Umsatz angeht, blieb VW vorn. Den meisten Gewinn machte Toyota.
«In der ersten Jahreshälfte gab es kräftigen Gegenwind für die deutschen Autokonzerne, der auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten dürfte», sagte EY-Experte Peter Fuss und verwies auf die grossen Investitionen der Konzerne, vor allem aber auch auf die Kosten für die Dieselkrise, Einbussen durch Währungseffekte und die Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China.
Die japanische und auch die französische Konkurrenz habe diese Probleme eher nicht und profitiere von anders aufgestellten Produktionsnetzwerken und anderen Schwerpunktmärkten, sagte Fuss.
Fuss betonte allerdings auch, dass es sich um eine Momentaufnahme handle und die deutschen Konzerne auch ein schwieriges zweites Halbjahr mit möglichen weiteren Handelskonflikt-Eskalationen und Schwierigkeiten durch die Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP überstehen könten.