Alkoholkonsum: Warnung des Bundes sorgt für Zoff

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Zwei Stangen für den Mann, eine für die Frau. Mehr ist gefährlich. Die Empfehlungen des Bundes für den Alkoholkonsum gibt zu reden.

Biersteuer Nationalrat SVP
Auf Bier wird eine Steuer erhoben. Der Nationalrat will, dass die auch künftig so bleibt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund erlässt neue Empfehlungen zum Alkoholkonsum.
  • Diese «Orientierungshilfen» kommen auf der linken Seite gut an, rechts aber gar nicht.

Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse korrigieren die Schweizer Behörden ihre Trink-Empfehlungen nach unten. Frauen sollen demnach nicht mehr als eine Stange Bier oder ein Glas Wein pro Tag trinken.

Die Warnung der Eidgenössischen Kommission für Alkoholfragen sorgt für Diskussionsstoff – auch im Bundeshaus. Voll des Lobes ist SP-Nationalrat Philipp Hadorn, der Präsident des Blauen Kreuzes. Dieses kämpft für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Volksdroge Nummer 1.

Blaues Kreuz ist begeistert

«Die neuen Orientierungshilfen zeugen davon, dass der Bund die Alkoholproblematik ernst nimmt», sagt der Solothurner Nationalrat. Die erneute Sensibilisierung für das Thema sei essentiell wichtig. Ideal sei auch der Zeitpunkt der Publikation.

Philipp Hadorn (SP) begrüsst die neuen Orientierungshilfen für den Alkoholkonsum.
Philipp Hadorn (SP) begrüsst die neuen Orientierungshilfen für den Alkoholkonsum. - Keystone

Gerade an warmen Sommerabenden während der Fussball-WM dürfte nämlich hier und da eins über den Durst getrunken werden. «Die Leute sollten sich überlegen, welche Sommerabenteuer sie wirklich wollen», so Hadorn.

IG Freiheit warnt vor Vorschriften

gregor rutz
SVP-Nationalrat Gregor Rutz findet die Verwendung von Gebührengeldern für Umbauten «nicht statthaft». - Keystone

Ganz anders tönt es bei der von SVP-Nationalrat Gregor Rutz präsidierten die IG Freiheit. Diese wehrt sich «entschieden dagegen, dass die Behörden immer mehr Einfluss auf die Konsumgewohnheiten und das Privatleben nehmen wollen.»

Der staatliche «Aktivismus» verursache Bürokratie und Kosten und ziele darauf ab, die Freiheit des Einzelnen zu beschneiden. Rhetorisch fragt der Verein: «Dürfen die Gesundheitsfanatiker in der Verwaltung immer mehr Leitlinien, Vorschriften und Verbote erlassen, obwohl Volk und Parlament entsprechende Vorstösse immer wieder verworfen haben?» Eine heftige Auseinandersetzung ist vorprogrammiert.

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