Lebensrettungsgesellschaft kritisiert Aufhebung der Promillegrenze für Gummiböötler
Doris Leuthards Bundesamt für Verkehr will die Promillegrenze für Gummiböötler aufheben. Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) hält dies für das falsche Signal und rät vom Alkoholkonsum auf und im Wasser ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund will die Promillegrenze für Gummiböötler aufheben.
- Das stösst bei der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) auf Unverständnis.
- Das sei das falsche Zeichen. Alkohol sollte weder auf noch im Wasser konsumiert werden.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will die Promillegrenze für Gummiböötler aufheben. Damit erteilt die Behörde von Verkehrsministerin Doris Leuthard «Limmatböötlern» und «Aareböötlern» quasi grünes Licht zum Besäufnis auf den Flüssen.
Behörden setzen «falsches Signal»
Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen. Die behördliche Erlaubnis zum Betrinken setzte «ein völlig falsches Signal», sagt Sprecher Philipp Binaghi.
Könnte es durch eine Aufhebung der Promillegrenze zu mehr Unfällen kommen? «Wir hoffen, dass es nicht schlimmer wird. Aber was suggeriert der Bund den Gummiböötlern mit diesem Entscheid?», fragt Binaghi rhetorisch. Auch bisher hat die SLRG empfohlen, den Konsum von Alkohol auf und im Wasser zu unterlassen.
Alkoholkonsum trübe die Wahrnehmung. Damit gefährde man wiederum nicht nur sich selbst, sondern auch die restlichen Passagiere sowie die Gesundheit der anderen Gummiböötler. «Man kann auch zuerst mit dem Boot den Fluss herunter treiben und erst im Anschluss Alkohol konsumieren.»
Medizinisch problematisch
Doch es geht nicht nur um die Wahrnehmung. Der Alkoholkonsum verdünnt das Blut. Dadurch steige das Risiko eines Kreislaufkollapses – vor allem im Zusammenhang mit kaltem Wasser. «In solchen Fällen hat man zwei Minuten Zeit die Person vor dem Ertrinken zu retten. Das wird vor allem dann schwierig, wenn die anderen Passagiere ebenfalls Alkohol im Blut haben», erklärt Binaghi.