Kathrin Bertschy (GLP) fordert weniger Nutztiere
Der Bund greift den Bauern wegen der Trockenheit finanziell unter die Armee. Das sei Symptom-Bekämpfung, sagt GLP-Politikerin Kathrin Bertschy.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Staat will den unter der Dürre leidenden Bauern helfen.
- GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy beurteilt die Massnahmen als Symptombekämpfung.
- Konsequenterweise müssten die Bauern ihren Tierbestand reduzieren, sagt sie.
Noch bevor die Bauern überhaupt laut nach Hilfe geschrien haben, hat Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann am Montag reagiert.
Aufgrund der Dürre will er die Zölle für Futterimporte senken. Das soll die Preissteigerungen aufgrund der Trockenheit zumindest teilweise kompensieren. Doch damit nicht genug: Kämpfen Bauern mit Liquiditätsproblemen, sollen sie zinslose Darlehen erhalten.
Die Sofortmassnahmen kommen bei den Bauern gut an, doch in Bundesbern sorgen sie auch für Stirnrunzeln. GLP-Nationalrätin Kathrin Bertschy, die sich immer wieder mit der Bauernlobby anlegt, sagt: «Keine andere Gruppe ist dermassen übervertreten in der Politik wie die angeblichen Landwirtschaftsvertreter, und trotzdem betreiben sie nur Symptom- statt Ursachenbekämpfung.»
Kathrin Bertschy (GLP): «Situation verschärft sich weiter»
Für sie ist klar: «Die Situation wird sich darum nicht nachhaltig verbessern, sondern dann weiter verschärfen», glaubt die Bernerin. Denn durch die zinslosen Darlehen würden sich die Bauern nur noch weiter verschulden. Das sei heute schon oft der Fall, wenn sie etwa Gratis-Kredite für Stallbauten aufgenommen hätten.
Gefragt seien deshalb Massnahmen gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen durch die Klimaveränderung. Konkret denkt Bertschy etwa an eine «Reduktion des zu hohen Tierbestandes in der Schweiz». Das wäre zwar «unbequeme Politik», aber eben auch ehrlich.