Belgrader Gericht belangt Swiss wegen Rassismus
Grosser Imageschaden für die Swiss: ein Belgrader Gericht verurteilt die Fluggesellschaft wegen Rassismus.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Belgrader Gericht verurteilt die Swiss wegen Rassismus.
- Der serbische Schönheitschirurg Marko Lens erhält 5000 Franken Entschädigung.
Der serbische Chirurg Marko Lens wohnt in London und ist Vielflieger – er fliegt ausschliesslich Businessclass. 2011 kam es während eines Swiss-Flugs erstmals zu einer Konfrontation mit dem Bordpersonal. Lens beschwerte sich wegen des schlechten Services. Ein Flight-Attendant nannte ihn im Streit ein «serbisches Schwein».
Zwei Jahre später wird ihm derselbe Vorfall nochmals zum Verhängnis. Bei einem Treffen mit der Verantwortlichen für Swiss in Belgrad eskaliert die Situation. Der Vorfall von 2011 war ihr bekannt. «Sie sehen nicht aus wie ein Schwein, aber sie sind definitiv ein Serbe», sagte sie auf Englisch. Dann verhängte sie ein Flugverbot für Lens.
Grosser Imageschaden
Jetzt muss Swiss einstecken. Die 5000 Franken Entschädigung dürften aber das kleinere Übel sein. Verheerender dagegen ist die Verfügung des Gerichts: Das Urteil soll in voller Länge – auf zwölf Seiten – in der serbischen Zeitung «Politika» erscheinen.
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— Nedeljnik (@nedeljnik) July 19, 2018
Der Fall hat Swiss einen grossen Imageschaden verursacht. In Serbien reissen sich die Medien um den Chirurgen. «Was mich am meisten stört, ist, dass die Swiss sich nie entschuldigt hat», sagt er.
Swiss nur wenig einsichtig
Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, will Swiss eventuell weitere Schritte vornehmen: «Wir respektieren den Entscheid des Gerichtes, auch wenn wir uns damit in unserer Rechtsauffassung nicht bestätigt sehen. Sie können sich aber sicher sein, dass Swiss sich nur in schwerwiegenden Fällen vorbehält, zu veranlassen, dass eine Person für eine gewisse Zeit nicht mehr die Möglichkeit hat, Flüge mit uns zu buchen.»