Velowege auf Trottoires sind nicht rechtmässig: Zürich ändert Praxis
Die Stadt Zürich lässt Velowege auf Trottoirs verschwinden. Ein neues Gutachten zeigt, dass die Velowege nicht rechtmässig sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Velo- und Fussgänger-Organisationen sind erfreut über die neuen Erkenntnisse.
- Bis die Velowege von den Trottoires verschwunden sind dürfte es Jahre dauern.
In Zürich führen etliche Velowege über Trottoirs, oder Velos und Fussgänger benützen die Wege gemeinsam. Ein neues Gutachten der Stadt Zürich zeigt: Das ist nicht rechtmässig. Zwar ist das Gutachten kein Gerichtsurteil, trotzdem passt die Stadt Zürich aufgrund des Gutachtens ihre Praxis an. Per sofort werden keine neuen Velowege auf Trottoirs gebaut.
Ausnahme möglich
Die Stadträtin Karin Rykart gab heute bekannt: «Die Velowege werden wegen dieser neuen Erkenntnis von den Trottoirs verschwinden, das kann aber Jahre dauern».
Einzige Ausnahme ist eine zusätzliche Tafel auf dem «Velo Gestattet», diese Tafel darf aber nur in speziellen Situationen angebracht werden. Auf solchen Wegen sind schnelle E-Bikes mit gelber Nummer ausgeschlossen und Velofahrer müssen diese Wege nicht benutzen.
Pro Velo und Fussgängerverein erfreut
Sowohl Pro Velo wie auch der Fussgängerverein sind über diese Neuerung erfreut. Für einmal sind sich Dave Durner, Geschäftsführer von Pro Velo Kanton Zürich, und Klaus Zweibrücken Präsident vom Fussgängerverein Zürich einig: Das sei eine gute Entwicklung.
Pro Velo fordert fürchtet jedoch, dass bei der Aufhebung keine neuen Velo Wege auf der Strasse gebaut werden. «Das wäre der Supergau», so Durner. Auch die Velo-Organisation Umverkehr meint dazu: «Es hat genügend Platz für sichere und durchgehende Fusswege und Velorouten. Es braucht einfach den Mut, auch einmal eine Autospur abzubauen oder Parkplätze aufzuheben», so Geschäftsführer Silias Hobi.
Das Gutachten orientiert sich an der Eidgenössischen Signalisationsverordnung (SSV) und dem Strassenverkehrsgesetz (SVG), so dürfte das Gutachten auch für andere Städte gelten. Ob diese ihre Praxis nach dem Vorbild der Stadt Zürich anpassen werden, wird sich zeigen.