Grossbrand beim HB Zürich lockte Gaffer an
Beim Vollbrand am Zürcher HB behinderten Schaulustige den Einsatz, beschimpften die Polizei und brachten sich selbst in Gefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Geschäftshaus neben dem Zürcher HB stand am Wochenende in Vollbrand.
- Es kam zu zwei Explosionen, Metallteile wurden durch die Luft geschleudert.
- Schaulustige behinderten die Arbeit der Einsatzkräfte und brachten sich selbst in Gefahr.
In der Nacht auf Samstag brach in einem leer stehenden Geschäftsgebäude am Zürcher Bahnhofsplatz ein Grossbrand aus. Die Flammen breiteten sich vom Dachstockbereich aus und griffen auf weitere Gebäudeteile über.
Während der Löscharbeiten kam es zu zwei Explosionen, ein zwei Kilogramm schweres Metallstück einer Gasflasche wurde 200 Meter weit auf die Bahnhofstrasse geschleudert. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Ein gefährlicher Einsatz für die Rettungskräfte. Diese mussten nicht nur gegen die Flammen ankämpfen, sondern auch Schaulustigen vertreiben. Unzählige Gaffer hätten sich mit Handy und Kamera vor dem brennenden Gebäude versammelt, kritisiert Mediensprecher Marco Cortesi. «Die Leute haben sich in Gefahr gebracht», sagt er zu Nau.
Gaffer haben Absperrung ignoriert
Während den Löscharbeiten seien die Rettungskräfte auf viel Widerstand gestossen. «Viele Leute wollten die Absperrung um die Gefahrenzone nicht respektieren und haben die Polizei beschimpft», ärgert sich Cortesi. Jemand habe einem Beamten gesagt: «Ich bin ein freier Schweizer und darf hier durch.»
Das bestätigt auch Urs Pfäffli, Besitzer der Newsbar, die sich im betroffenen Gebäudekomplex befindet: «Die Leute sind einfach über die Absperrung geklettert und haben die Sperrzonen ignoriert», schildert er die Szenen während den Löscharbeiten. Die Polizisten seien immer wieder verbal angegriffen worden, «dabei wollten sie die Leute ja nur schützen».
Wie gefährlich der Einsatz war, zeigt auch der Fall eines Polizisten, der durch die Explosion ein Hörtrauma erlitt. Die Brandursache ist noch unklar. Und auch über die Höhe des Sachschadens könne man noch keine Angaben machen. Das könne Wochen, wenn nicht Monate dauern, so Cortesi.