Kirschen: Rekordernte macht Kirschenliebhaber glücklich

In diesem Jahr hängen 30 Prozent mehr Kirschen an den Bäumen als sonst. Sind diese erst mal alle geerntet, dürfen sich Konsumenten über günstige Preise freuen.

Die Kirschen-Ernter haben in diesem Jahr besonders viel zu tun.
Die Kirschen-Ernter haben in diesem Jahr besonders viel zu tun. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kirschen haben Saison. Die Ernte fällt überdurchschnittlich gross aus.
  • Die 30 Prozent höheren Erträge stellen die Obstbauern vor Herausforderungen.
  • Konsumenten hingegen können nicht nur wegen der tiefen Preise zugreifen.

Kirschbäume, voll behangen mit prallen, saftigen Kirschen. Dieses Bild präsentiert sich derzeit in vielen Regionen der Schweiz. Und der Eindruck täuscht nicht: Tatsächlich beschert die Saison den Obstbauern in diesem Jahr Rekordmengen.

Kirschenernte 2018 mit Rekordmengen

«Die geschätzte Gesamtmenge an Tafelkirschen liegt um 30 Prozent über dem Durchschnitt der letzten vier Jahre», schreibt der Schweizer Obstverband in seiner Vorernteschätzung. Die erwarteten 3000 Tonnen sind gar mehr als doppelt so viel als im letzten Jahr, als Frost viele Früchte zerstörte.

Die Ernte 2018 verspricht wieder Rekordmengen an Kirschen.
Die Ernte 2018 verspricht wieder Rekordmengen an Kirschen. - Schweizer Obstverband/Nau

«Es gibt aber zwischen den Sorten, Standorten, Alter und Betrieben grosse Unterschiede», sagt Daniel Weber, Obstbauer und Präsident der Landwirtschaftlichen Organisation Seeland. Speziell die grossen Kirschen legen zu – Kirschen werden nach ihrer Grösse unterschieden (22+, 24+ und 28+ Millimeter). Die Qualität sei aber durchwegs sehr gut, bestätigt auch der Schweizer Obstverband. «Und ein weiterer Vorteil ist, dass die Kirschen heuer sehr früh reif sind», erklärt Jürg Maurer, Geschäftsführer des Obstverbands Bern, Solothurn und Freiburg. Dadurch können die Kirschen noch vor den Sommerferien vermarktet werden.

Preisabfall für Produzenten

Am meisten wird in den nächsten beiden Wochen abgelesen. Und das geht fix: Weil die Kirschbäume im Frühling aufgrund des Wetters alle gleichzeitig blühten, sind jetzt auch alle Früchte gleichzeitig reif. Die Kirschen können also in einem Zug gepflückt werden, was nicht immer so ist.

Die Erntemengen erreichen übernächste Woche ihren Höhepunkt. Die Vorjahre liegen deutlich darunter (gestrichelte Linien).
Die Erntemengen erreichen übernächste Woche ihren Höhepunkt. Die Vorjahre liegen deutlich darunter (gestrichelte Linien). - Schweizer Obstverband

Mehr ist aber nicht unbedingt besser: Gibt es zu viel Angebot, fällt der Preis. Die Obstbauern mussten bei den Kirschen in diesem Jahr bereits mehrere Preisabschläge hinnehmen. Und trotzdem werden bei den Grossverteilern statt heimischer Kirschen ausländische Nektarinen, Aprikosen und Pfirsiche im Hauptangebot positioniert und beworben.

Konsumenten dürfen zulangen

Produzenten setzen deshalb unter anderem auch auf den Direktverkauf. Denn die 3000 Tonnen entsprechen im Prinzip dem Nachfragevolumen. Die Obstbauern betonen, dass es sich nicht um eine Überproduktion handelt, sondern dass die Menge marktkonform sei.

Es hat also nicht zu viel, sondern genug. Kirschenliebhaber können in diesem Jahr also nach Lust und Laune schlemmen – nicht nur wegen dem üppigen Angebot. Denn Kirschen bieten zahlreiche Vorzüge und Vorteile.

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