Zürcher Grenzgemeinde Rheinau will Grundeinkommen testen

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Zürcher Weinland,

Ein privat organisierter Test beschert den Rheinauern für ein Jahr ein bedingungsloses Grundeinkommen. Die Einwohner sollen monatlich 2500 Franken erhalten.

Die Zürcher Grenzgemeinde Rheinau will das Grundeinkommen testen.
Die Zürcher Grenzgemeinde Rheinau will das Grundeinkommen testen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bewohner der Gemeinde Rheinau ZH sollen ein Jahr lang ein Grundeinkommen bekommen.
  • Dabei handelt es sich um einen privat organisierten Test.
  • Das bedingungslose Grundeinkommen ist jedoch an Bedingungen geknüpft.

Die Einwohner der Zürcher Grenzgemeinde Rheinau sollen für ein Jahr ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten. Die Gemeinde unterstützt einen privat organisierten Test. Das Experiment hat jedoch ein paar Haken.

Vor genau zwei Jahren sagte die Schweizer Stimmbevölkerung wuchtig Nein zu einer Initiative für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Die Abstimmung hatte aber die Schweizer Filmemacherin Rebecca Panian dazu veranlasst, einen Schweizer Ort zu finden, der sich für ein Grundeinkommens-Experiment zur Verfügung stellt.

Nun sollen sich die rund 1300 Einwohner der Gemeinde Rheinau im Kanton Zürich für den Versuch anmelden. Beginnen soll dieser 2019 – so er denn zustande kommt.

Geld noch nicht zusammen

Das nötige Geld ist nämlich noch nicht beisammen: Für die Finanzierung ihres Experiments zählen die Organisatoren auf ein Crowdfunding sowie auf Beiträge von Stiftungen. Zudem muss rund die Hälfte der Bevölkerung mitmachen, also 600 bis 700 Personen.

Das Kleingedruckte nimmt dem Versuch auch etwas die Attraktivität: Die teilnehmenden Rheinauerinnen und Rheinauern können sich nämlich nicht uneingeschränkt auf den Zustupf freuen: Zwar erhalten alle Erwachsenen ab 25 Jahren monatlich 2500 Franken ausbezahlt (für Kinder und junge Erwachsene liegt der Betrag tiefer).

Aber: Wer Einkommen erzielt, muss auch wieder Geld zurückzahlen. Das heisst: Wer mehr als 2500 Franken verdient, erhält unter dem Strich keinen Rappen Grundeinkommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das eigene Einkommen aus Lohn, AHV oder Sozialleistungen stammt.

Diskussion auslösen

Die Ankündigung soll eine Diskussion eröffnen, wie Gemeindepräsident Andreas Jenni sagte. «Die Leute sollen am Stammtisch darüber reden.» Mehr Details sollen an einer Veranstaltung am 31. August folgen. Dann erst können sich die Interessierten verbindlich anmelden.

Vorgesorgt hat die Gemeinde, dass sie nicht von Leuten aus aller Welt überrannt wird. Teilnehmen am Versuch kann nur, wer heute bereits in Rheinau wohnt.

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