Landi: Brennholz aus Europa trotz Überfluss in Schweiz
Die Landi verkauft Brennholz aus Europa, obwohl es in der Schweiz einen Holzüberfluss gibt. Dafür wurde die Firma für einen Schmähpreis nominiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Landi begründet die Importe mit Lieferengpässen bei Schweizer Holz.
- Die Alpen-Initative und WaldSchweiz widersprechen: Es gibt zu viel Schweizer Holz.
- Landi ist wegen dem EU-Holz für den Schmähpreis «Teufelsstein» nominiert.
«Was die Landi macht ist skandalös!», sagt Jon Pult der Alpen-Initiative. Die Landi gehöre den Schweizer Bauern, verkaufe jedoch hauptsächlich Holz aus Europa, obwohl es in der Schweiz zu viel davon gebe. Das Holz verursache durch den Transport von durchschnittlich 1'525 Kilometern gut acht Mal mehr CO2 als Schweizer Holz. «Es ist sehr störend, dass ausgerechnet die Landi die Umwelt so belastet.»
Die Landi wehrt sich: «Unser Unternehmen gehört zu den grössten und wichtigsten Förderern von Produktion und Verkauf von Schweizer Holz im hiesigen Detailhandel», sagt Sprecherin Heidi Niederberger. Die Verfügbarkeit von Schweizer Brennholz sei aber zu knapp.
Landi macht mit Schweizer Holz Werbung
«Wir wollen den Kunden einen Mix von heimischem und europäischem Holz anbieten, der Preis muss aber auch stimmen», sagt Niederberger. Die Landi man sei mit Schweizer Lieferanten im Gespräch.
Das Argument mit dem Engpass von Schweizer Brennholz gilt für den Waldeigentümerverband WaldSchweiz nicht. «Es gibt eindeutig genügend Schweizer Brennholz und Lieferanten», sagt Sprecher Urs Wehrli. «Die Landi will einfach nicht auf das etwas teurere Schweizer Holz setzen!» Er beobachte, dass die Landi zwar mit Schweizer Holz Werbung macht, in den Filialen stehen dann aber Holzbündel aus Osteuropa im Vordergrund.
Landi für Schmäh-Auszeichnung nominiert
Die Landi ist für die Schmähauszeichnung «Teufelsstein 2018» nominiert. Die Schmäh-Auszeichnung der Alpen-Initiative zeichnet Unternehmen aus, die durch Transportwege die Umwelt belasten und so die Alpen gefährden.
Neben der Landi sind auch die SBB wegen Fassaden aus China und Proviande wegen weitgereisten Wursthüllen nominiert.