So spaltet Aargauer Juso Initiative zur Millionärssteuer die Geister
Mit der Aargauer Volksinitiative «Millionärssteuer» will die Juso die Vermögenssteuer für Reiche erhöhen. Die Juso und die Jungfreisinnigen im Streitgespräch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Initiative würde Haushalte mit weniger als 500'000 Franken Vermögen entlasten.
- Vermögen über zwei Millionen würden mit 4,5 statt 2,1 Promille deutlich stärker besteuert.
- Linke Parteien sind für die Juso Initaitve, bürgerliche Politiker dagegen.
Schon bald könnten Millionäre im Kanton Aargau stärker zur Kasse gebeten werden. Der Aargau stimmt am 23. September über die Initiative «Millionärssteuer – Für eine faire Vermögenssteuer im Aargau» ab. Die Initiative würde dazu führen, dass Vermögen über 500'000 Franken stärker besteuert werden als bisher. Tiefere Vermögen würden weniger bezahlen als heute.
Die Juso hat die Initiative lanciert. Sie verspricht sich von der Änderung des Steuergesetzes Mehreinnahmen von 161 Millionen für den Kanton. Diese seien wichtig, um drohende Sparmassnahmen in Bildung, Umwelt, Kultur und Verwaltung abzuwenden, so die Co-Präsidentin der Juso Aargau, Mia Jenni.
Nur wenige deutlich stärker besteuert
Ausserdem würde die Initiative nur bei den reichsten 11 Prozent der Aargauerinnen und Aargauer zu höheren Steuern führen. Deutlich mehr müssten sogar nur zwei Prozent der Haushalte bezahlen; jene mit einem Vermögen von über 2 Millionen.
Unterstütz wird die Initiative der Juso von der SP, den Grünen, den jungen Grünen, der Unia, Arbeit Aargau. Zu den Unterstützenden gehört auch Nationalräte Cédric Wermuth, Yvonne Feri und Irène Kälin.
Bürgerliche dagegen
Gegen die Initiative gibt es Widerstand aus dem bürgerlichen Lager. Die Jungfreisinnigen Aargau führen das Gegenkomitee an. Vorstandsmitglied Michael Umbricht findet die Initiative schädlich. Er befürchtet, dass bei einem Ja die Vermögenden Personen aus dem Aargau wegziehen. Ausserdem bestrafe die Initiative auch KMUs.
Im Nein-Komitee sind Politiker der SVP, FDP und CVP. Unter anderen auch Nationalräte Thierry Burkart und Hansjörg Knecht. Ebenfalls ein Nein empfiehlt die Regierung und der Grosse Rat.