10.000 Feuerwehrleute gegen Waldbrände im Einsatz
Im Norden und Süden Kaliforniens fliehen Menschen vor den Flammen. 10'000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Extreme Hitze an der US-Westküste verschärft die Lage.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kalifornien wüten derzeit heftige Waldbrände.
- Mehr als 10'000 Feuerwehrleute stehen im Einsatz
- Tausende Menschen mussten schon ihre Häuser verlassen.
In Kalifornien kämpfen mehr als 10'000 Feuerwehrleute gegen zwei Dutzend Grossbrände an. Die Flammen haben Tausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. In vielen Ortschaften sassen die Anwohner auf gepackten Koffern für den Fall einer schnellen Evakuierung.
Extreme Hitze hatte die Situation in den letzten Tagen verschärft. Nördlich von San Francisco bedrohte eines der Grossfeuer die Weinregionen Napa und Sonoma Valley. Über 50'000 Hektar Land sind dort verkohlt, Dutzende Häuser brannten ab.
NEW @CAL_FIRE evacuation order: ALL Scott’s Valley residents west of route 17 #CZULightningComplex #CaliforniaWildfires This fire along route 1 pic.twitter.com/Elvun3warA
— Ravi Chaturvedi (@Ravi4Bharat) August 21, 2020
Auch nahe der Küstenorte Santa Cruz und Carmel loderten grössere Feuer. Sie richteten in dem ältesten staatlichen Naturpark Kaliforniens, Big Basin Redwoods, der für seine riesigen Mammutbäume bekannt ist, grössere Schäden an.
Zeltplätze und Wanderwege wurden geschlossen. In Santa Cruz wurde der bei Touristen beliebten Hafenpier dichtgemacht, um Besucher von der Region fernzuhalten.
Kalifornien leidet oft unter Trockenheit
Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, wird jedes Jahr von Waldbränden heimgesucht. Gewöhnlich treten die schwersten Brände erst am Ende des Sommers auf.
Besonders schlimm traf es im November 2018 den Ort Paradise in Nordkalifornien, wo heftige Winde das sogenannte «Camp»-Fire schnell ausbreiteten. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.
US-Präsident Donald Trump hatte sich damals in Paradise vor Ort ein Bild von der Zerstörung gemacht. Er machte schlechtes Forstmanagement verantwortlich. Die Einschätzung von Experten, dass durch den Klimawandel verschärfte Trockenheit, Hitze und Wetterextreme mit eine Rolle spielten, wies er weitgehend zurück.
Trump übte erneut Kritik
Trump übte bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Pennsylvania an den Forstmassnahmen in Kalifornien erneut Kritik. Er bemängelte «viele Jahre von Blättern und abgebrochenen Bäumen» und erklärte, man müsse die Waldböden besser säubern. Kalifornien würde aber nicht auf ihn hören, sagte Trump.
"If you are in denial about climate change, come to California."
— Los Angeles Times (@latimes) August 21, 2020
Gov. Gavin Newsom said climate change deniers like Trump should visit California to see first hand the wreckage it has wrought #DemConvention https://t.co/wqFDIQfC7f pic.twitter.com/xaQ98zDIhS
«Klimawandel ist real», konterte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom in einem kurzen Video, das beim weitgehend virtuellen Parteitag der US-Demokraten gezeigt wurde. Er forderte zum Kampf gegen den Klimawandel auf. «So viel steht bei dieser Wahl auf dem Spiel», erklärte der Demokrat.