«Aids Memorial»: Instagram-Account gedenkt den Verstorbenen

Lina Schlup
Lina Schlup

Grossbritannien,

Ein Instagram-Account gedenkt den Opfern von Aids. Mit rührenden Bildern und Geschichten wollen die Angehörigen so ihre Liebsten in Erinnerung behalten.

Aids
Ein Instagram-Account gedenkt den Verstorbenen. - Screenshot / The Aids Memorial

Das Wichtigste in Kürze

  • In den 80er und 90er Jahren war die Diagnose Aids ein Todesurteil.
  • Ein Instagram-Account gedenkt nun Personen, welche an den Folgen der Krankheit starben.
  • Der Gründer will so auf das weiterhin herrschende Stigma aufmerksam machen.

«Geschichten von Liebe, Verlust und Gedenken», steht im Beschrieb des Instagram-Accounts «The Aids Memorial» mit rund 90'000 Abonnenten.

Auf den ersten Blick scheint es wie ein ganz normaler Account – viele lachende Gesichter und Bilder von jungen Menschen. Die traurige Wahrheit ist allerdings: Ein Grossteil der Abgebildeten ist an der Immunkrankheit Aids gestorben. Die Bildbeschriebe wurden von Freunden und Familie verfasst – mit rührenden Worten erinnern sie an ihre Liebsten.

Aids Epidemie der 80er und 90er

Die meisten der herzzerreissenden Geschichten spielten sich in den 80er und 90er Jahren ab – den Anfängen der Epidemie. Zu dieser Zeit war Aids noch unbehandelbar und Infizierte wurden von der Gesellschaft verstossen.

«Ich möchte an die Verstorbenen erinnern und auf Homophobie, Hass und die Vernachlässigung, die Aids-Patienten damals ertragen mussten, aufmerksam machen.» Das sagt der Account-Gründer gegenüber «L'Officiel». Er nennt sich Stuart und stammt aus Schottland, mehr ist nicht über ihn bekannt.

Aids-Kranke seien in jener Zeit allein gelassen und wie Lepra-Kranke behandelt worden. «Das dürfen wir niemals vergessen, sonst wiederholt sich die Geschichte», so Stuart.

Stigma ist geblieben

Heutzutage gilt eine HIV-Infektion nicht mehr als lebensgefährlich. HIV-Positive Menschen können mithilfe von Medikamenten meist normal weiterleben.

Das Stigma, welche die Krankheit umgibt ist allerdings geblieben. «Die junge Generation muss verstehen, dass die Homophobie auf der Aids-Epidemie und der damit eingehenden Panik einer ganzen Generation gründet.» Das sagt Stuart.

«Aber auch, dass wir die Akzeptanz dieser älteren Generation zu verdanken haben.» Sie hätten sich, als sie mit Aids im Sterben lagen, nochmals aufgebäumt und eine faire Behandlung verlangt.

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