Anthony Fauci: 3200 Seiten E-Mails veröffentlicht

Anna Baumert
Anna Baumert

USA,

Anthony Fauci erhielt seit Beginn der Corona-Pandemie bis zu 1000 E-Mails pro Tag. Die nun veröffentlichten Nachrichten geben Einblicke in seine private Person.

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Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, spricht im Weissen Haus über das Coronavirus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anthony Fauci wird seit Beginn der Corona-Pandemie mit Nachrichten überhäuft.
  • Nun wurden E-Mails im Umfang von 3200 Seiten veröffentlicht.
  • Aus den Dokumenten geht hervor, dass Fauci der Rummel um seine Person unangenehm ist.

Als der wohl bekannteste Virologe der USA hatte Anthony Fauci seit Beginn der Corona-Pandemie alle Hände voll zu tun. Dies zeigen nun auch E-Mails, die «Buzz Feed» und der «Washington Post» zunächst exklusiv vorlagen.

Der «Freedom of Information Act» ermöglichte den US-Zeitungen Einsicht in die E-Mails, welche 3200 Seiten umfassen. Diese zeigen: Zu Beginn der Corona-Pandemie herrschte Chaos. Der Virologe erhielt bis zu 1000 E-Mails pro Tag. Manche Passagen wurden «Buzzfeed» zufolge vor der Freigabe geschwärzt.

Anthony Fauci
Anthony Fauci, Direktor des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID). - Keystone

Neben überwiegend ernsthaften Mails gibt es auch Nachrichten, in denen Fauci sich humorvoll zeigt. So sendete er etwa zwei Smiley-Emojis an seine Angestellten, wie die «Washington Post» berichtet. Dies, nachdem ein Nachrichten-Briefing im Weissen Haus abgesagt wurde, was ihm einen Fernseh-Auftritt ersparte.

Rummel um Anthony Faucis Person

Auch in die private Person des Anthony Fauci gewähren die E-Mails Einblicke. So bezeichnete er die Berichterstattung um sich selbst als «wahrlich surrealistisch».

«Hoffentlich hört das alles bald auf», schreibt er an einen Kollegen, der ihm einen Artikel weiterleitete. Dieser trug die Überschrift «Fauci-Socken, Fauci-Doughnuts, Fauci-Fankunst: Der Coronavirus-Experte zieht eine Kult-Anhängerschaft an.»

Anthony Fauci CDC
Seuchenexperte Anthony Fauci. (Archivbild) - Keystone

Einen Artikel, der den Titel «‹Cuomo Crush› und ‹Fauci Fieber›: Die Sexualisierung dieser Männer ist eine reale Sache im Internet.» trug, kommentierte er mit: «Unsere Gesellschaft ist wirklich total verrückt.»

Anthony Fauci bekam keinen Maulkorb

Die Mails zeigen überdies, dass es Fauci wichtig war, klarzustellen, dass die Trump-Regierung ihn nicht in seinen Statements einschränkte. Eine Frau deutete in einer Mail an, Mike Pence habe ihm untersagt, ohne Genehmigung über das Coronavirus zu informieren. Der Immunologe antwortete ihr «Buzzfeed» zufolge mit: «Es gibt viele Fehlinformationen. Ich habe überhaupt keinen Maulkorb vom Vizepräsidenten bekommen.»

Aus den E-Mails geht auch hervor, dass Fauci stets souverän bleibt: Statt auf Kritik an Trumps Pandemiebewältigung einzugehen, quittiert er sie mit einem «Dankeschön».

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