Beamter erzählt von Russland-Rückflug mit Brittney Griner
Die US-Basketballerin Brittney Griner ist nach zehn Monaten in russischer Gefangenschaft wieder zuhause. Schon auf dem Rückflug hatte sie einiges nachzuholen.
Das Wichtigste in Kürze
- WNBA-Star Brittney Griner wurde von den USA gegen den Waffenhändler Viktor Bout getauscht.
- Die Basketballerin hatte zehn Monate lang im Gefängnis nur Russisch gehört.
- Schon im Flugzeug habe sie darum ununterbrochen geredet, erzählt ihre Begleitung.
US-Basketballstar Brittney Griner wurde von den USA aus russischer Gefangenschaft freigetauscht. Zehn Monate lang blieb sie eingesperrt. Doch statt sich erst von den erlebten Belastungen erholen zu wollen, begann Griner auf dem Rückflug sofort damit, Verpasstes aufzuholen.
Endlich wieder Englisch
«Von den 18 Stunden Flugzeit hat sie wahrscheinlich zwölf Stunden einfach geredet. Über Gott und die Welt», sagt Rogers Casters gegenüber CNN. Er ist der Sonderbeauftragte für Geiselnahmen der Biden-Regierung und holte Griner persönlich ab.
Als die Crew und Griner ins Flugzeug stiegen, habe er ihr zuerst endlich etwas Privatsphäre einräumen wollen. «Brittney, du musst in den letzten zehn Monaten eine Menge durchgemacht haben. Hier ist dein Platz. Bitte entspann dich», habe er gesagt.
Doch genau das Gegenteil sei der Fall gewesen. «Oh nein, ich war jetzt seit Monaten im Gefängnis und habe Russisch gehört, ich möchte reden», habe sie geantwortet.
Sie sei umgehend wieder aufgesprungen und habe sich jedem Mitglied der Crew persönlich vorgestellt. «Sie fragte nach ihren Namen und wollte zu jedem eine Verbindung aufbauen. Das war wirklich erstaunlich», erzählt Casters.
Wegen Cannabis-Öl zu neun Jahren verurteilt
Griner war im Februar am Flughafen Scheremetjewo in Moskau festgenommen worden. In ihrem Gepäck hatte sie Vape-Kartuschen auf Cannabisöl-Basis. Obwohl sie dafür ein ärztliches Rezept hatte, wurde sie von einem russischen Gericht wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Haft verurteilt.
Im November gab es Berichte, dass die Basketballerin in eine Strafkolonie verlegt werden soll. Washington erwirkte darauf einen Gefangenenaustausch gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Viktor Bout.