Bedrohter Ex-Farc-Kommandeur in Kolumbien getötet
Er setzte sich für die Wiedereingliederung von ehemaligen Farc-Kämpfern in die kolumbianische Gesellschaft ein: Nun ist der Ex-Farc-Kommandeur «Ramiro Durán» im Südwesten Kolumbiens ermordet worden. Das teilte der Vertreter des UN-Generalsekretärs in dem südamerikanischen Land, Carlos Ruiz Massieu, am Dienstag auf Twitter mit. «Ich verurteile den Mord und bekräftige die Notwendigkeit, die Sicherheit von Ex-Kämpfern und Friedensaktivisten zu erhöhen», schrieb er weiter. «Duran», der mit bürgerlichem Namen Ronald Rojas hiess, hatte sich zuvor beklagt, von Gruppen bedroht zu werden, die Ex-Farc-Kämpfer ins Visier genommen hätten.
«Duran» hatte an den Friedensverhandlungen mit der Regierung in Havanna teilgenommen. Er wurde Berichten zufolge auf der Finca seiner Familie in einer ländlichen Gegend im Department Huila erschossen. Das Motiv war zunächst unklar. Aus Unzufriedenheit mit der Ex-Farc-Partei Comunes hatte er sich für die Wiedereingliederung von Ex-Farc-Kämpfern eingesetzt. 121 Aktivisten und Ex-Farc-Kämpfer wurden laut der Nichtregierungsorganisation «Indepaz» in Kolumbien allein in diesem Jahr ermordet.
Zwar hat sich nach dem Ende des jahrzehntelangen Bürgerkriegs 2016 die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land verbessert. Dennoch werden noch immer Teile Kolumbiens von kriminellen Banden, linken Rebellen oder rechten Paramilitärs kontrolliert. Vor allem Menschenrechtsaktivisten, Umweltschützer und kommunale Wortführer geraten häufig ins Visier.