Berlin rät von Reisen nach China ab

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USA,

Die Zahl der Infektionen und Toten durch das neue Coronavirus steigt immer schneller. Die Weltgesundheitsorganisation erklärt den Notstand, um ihre Massnahmen zu koordinieren. Wie ernst ist die Lage?

In China gibt es mehr Infektionen mit dem neuen Virus als bei SARS, obwohl die Zahl der Todesopfer immer noch niedriger ist. Foto: Hu Chenhuan/XinHua/dpa
In China gibt es mehr Infektionen mit dem neuen Virus als bei SARS, obwohl die Zahl der Todesopfer immer noch niedriger ist. Foto: Hu Chenhuan/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der rasanten Ausbreitung der Lungenkrankheit rät das Auswärtige Amt von Reisen nach China ab.

Die Infektionen und Todesfälle erlebten bis Freitag den grössten Anstieg innerhalb eines Tages.

Bundesbürger sollten von Reisen nach China absehen. «Verschieben Sie nach Möglichkeit nicht notwendige Reisen nach China», heisst es in neuen Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Vor einem Besuch in der schwer betroffenen Provinz Hubei wird ausdrücklich gewarnt.

Noch deutlicher rief die US-Regierung ihre Staatsbürger dazu auf, nicht mehr nach China zu reisen. Auch sollten Amerikaner in China die Ausreise erwägen. Der US-Reisehinweis für China wurde auf die höchste von vier Warnstufen hochgesetzt: «Nicht reisen.» Viele Airlines wie auch die Lufthansa haben ihre Flüge nach China bereits ausgesetzt. Aus diesem Grund kündigte Peking eine Rückholaktion für im Ausland gestrandete Landsleute an, die aus Wuhan stammen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer «gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite». Die 190 Mitgliedsländer werden damit von der WHO empfohlene Krisenmassnahmen untereinander koordinieren.

Ausserhalb der Volksrepublik sind schon mehr als 120 Infektionen in rund 20 Ländern festgestellt worden. In Deutschland bestätigte das bayerische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend einen fünften Fall. Der Patient ist ein Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, bei der auch die vier zuvor bekannten Infizierten beschäftigt sind. Die Ansteckung ging von einer Kollegin aus China aus, wo jetzt jede Provinz und Region betroffen ist.

Mit fast 10 000 Fällen weltweit zählt der Ausbruch der «akuten Atemwegserkrankung», wie sie offiziell genannt wird, schon deutlich mehr Infektionen als vor 17 Jahren die ebenfalls von China ausgegangene Sars-Pandemie mit - laut WHO - 8096 Infektionen. Durch das «Schwere Akute Atemwegssyndrom» (Sars) 2002/2003 starben 774 Menschen. Der neue «2019-nCoV»-Erreger ist eine Variante des damaligen Sars-Virus. Vermutlich stammt er auch von Wildtieren.

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