Biden spricht mit Netanjahu über Rafah und wichtigen Grenzübergang
Israel bereitet sich auf einen Militäreinsatz im Gazastreifen vor, während Netanjahu Biden humanitäre Hilfe zusichert.
Vor einem erwarteten Militäreinsatz im südlichen Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weissen Hauses versichert, den Grenzübergang Kerem Schalom nahe der Stadt Rafah für humanitäre Hilfe offenzuhalten. Netanjahu habe zugestimmt, sicherzustellen, dass Kerem Schalom für humanitäre Hilfe für Bedürftige offen sei, teilte das Weisse Haus am Montag nach einem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu mit. In dem Gespräch habe Biden auch einmal seine «klare Haltung zu Rafah» bekräftigt.
Die US-Regierung lehnt eine israelische Bodenoffensive in Rafah ab und hat das in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht. Dem Weissen Haus zufolge hat der US-Präsident Netanjahu auch über den Stand bei den stockenden Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe unterrichtet.
Militärische Vorbereitung trotz diplomatischer Bemühungen
Israel hatte zuvor nach monatelangen Ankündigungen mit entscheidenden Vorbereitungen für den Militäreinsatz in Rafah begonnen. Das Militär rief rund 100 000 Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager zu begeben. Am Sonntag hatten Mitglieder des militärischen Hamas-Arms Raketen auf den Grenzübergang Kerem Schalom, der sich nicht weit von Rafah entfernt befindet, gefeuert und dabei vier israelische Soldaten getötet.
Kerem Schalom wurde daraufhin vorerst geschlossen. Er gilt als wichtigster Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen.