Bloomberg entschuldigt sich für Unterstützung von umstrittenem Polizeivorgehen
Das Wichtigste in Kürze
- Bloomberg entschuldigt sich für die Unterstützung von umstrittenen Polizeivorgehen.
- Mit ihm als Bürgermeister durfte die NY-Polizei willkürlich Personen kontrollieren.
Der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg hat sich für seine langjährige Unterstützung des umstrittenen «Stop and Frisk»-Polizeivorgehens entschuldigt.
«Ich lag falsch und es tut mir leid», sagte der Milliardär am Sonntag in einer mehrheitlich von Afroamerikanern besuchten Kirche im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Die «Stop and Frisk»-Taktik zielte überproportional auf die Kontrolle und Durchsuchung schwarzer und lateinamerikanischer Bewohner der Grossstadt ab.
Kritik an Entschuldigung
Bloombergs Worte wurden mit Skepsis aufgenommen. Seine Kritiker sehen seine Entschuldigung als Versuch, wichtige Wählerstimmen für die Präsidentschaftswahl 2020 zu sammeln.
Der Milliardär hat zwar noch nicht offiziell seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur verkündet, liess sich aber in den beiden US-Bundesstaaten Arkansas und Alabama für die Vorwahl der Demokraten registrieren.
Verfassungswidrige Taktik der Polizei
Der 77-jährige Bloomberg hatte lange Zeit seine Unterstützung für die aggressive Taktik verteidigt, die der New Yorker Polizei weitreichende Befugnisse gab, jeden zu durchsuchen, den sie der Kriminalität verdächtigte. Das Vorgehen wurde später als verfassungswidrig eingestuft.
Auf dem Höhepunkt von «Stop and Frisk» im Jahr 2011 waren 87 Prozent der 685'000 kontrollierten Menschen Schwarze oder Latinos, berichtete die «New York Civil Liberties Union». Ungefähr der gleiche Anteil wurde später von jeglichen Vorwürfen freigesprochen.