Börsengang: Affirm legt atemberaubenden Start hin
Die Techbranche stand zur Wochenmitte an der Börse gut da. Besonders Intel und der stolze Börsengang von Affirm überzeugten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dow Jones Industrial blieb zur Wochenmitte hin unverändert.
- Aus Sicht der Anleger war in den letzten Tagen vor allem die Techbranche sehr spannend.
- Chuck Schumer soll Joe Biden angeblich zu Corona-Hilfen von 1,3 Billionen gezwungen haben.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch nahezu unverändert geschlossen. Während er seine Gewinne im Handelsverlauf nicht halten konnte, legten die drei anderen wichtigen US-Indizes zu. Nach den erneuten Rekorden in der vergangenen Woche ist die Luft allerdings dünner geworden. Zumal am Freitag mit den ersten US-Banken die Berichtssaison startet.
Im Blick der Anleger stand zur Wochenmitte die Techbranche, allen voran Intel sowie der atemberaubende Börsengang von Affirm.
We’re proud to congratulate @Affirm on its IPO today, empowering its mission to deliver honest financial products that improve lives. pic.twitter.com/QYePnz3lMd
— Barclays Investment Bank (@BarclaysCIB) January 13, 2021
Der Dow beendete den Tag mit minus 0,03 Prozent auf 31'060,47 Punkte. Der marktbreite S&P 500 rückte indes um 0,23 Prozent auf 3809,84 Punkte vor. Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine frühen Gewinne weiter aus und stieg um 0,63 Prozent auf 12 973,63 Zähler.
Joe Biden wurde zu Corona-Hilfen von 1,3 Billionen gedrängt
Den moderaten Auftrieb könnte eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg ausgelöst haben: Angeblich hat der künftige Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer den gewählten Präsidenten Joe Biden zu Geldausgaben gedrängt. Demnach soll dieser in einer ersten Runde mehr als 1,3 Billionen US-Dollar Corona-Hilfen locker machen.
Keine sonderlichen Impulse kamen indes von den Inflationsdaten, die im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas stärker stiegen als erwartet. Das Inflationsziel der US-Notenbank (Fed) von rund zwei Prozent wird nach wie vor unterschritten. «Hinter vorgehaltener Hand dürften sich die Währungshüter über das Ausbleiben eines deutlichen Teuerungsdrucks freuen.» So Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Sollten die Inflationsraten deutlich zulegen, müssten die Fed oder auch die EZB gegensteuern und möglicherweise ihre Wertpapierankaufprogramme zurückfahren. «An den Finanzmärkten würde man parallel dazu anfangen, auf höhere Zinsen zu setzen. Das wäre für das aktuelle Finanzmarktgeschehen wohl Gift.»
Affirm zog mit seinem Börsengang viel Aufmerksamkeit auf sich
Von den Einzelwerten standen unter den Platzhirschen am Markt die Aktien von Intel im Fokus. Sie legten an der Spitze in Dow und Nasdaq 100 um rund 7 Prozent zu. Der zuletzt verstärkt unter Druck geratene Chipkonzern bekommt Mitte Februar einen neuen Chef. Der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger soll den Spitzenjob von Bob Swan (60) übernehmen.
Ausserdem zog an der Technologiebörse Nasdaq ein Börsengang enorme Aufmerksamkeit auf sich: Affirm Holdings stiegen an ihrem ersten Tag an der Börse zeitweise bis auf 103 US-Dollar. Gingen dann mit 97,24 Dollar aus dem Handel. Zu 49 Euro war das Papier des Anbieters von Ratenzahlungen für Online-Einkäufer tags zuvor ausgegeben worden. Der erste Kurs am Börsengang hatte bei 90,90 Dollar gelegen.