Chelsea Manning will auch weiterhin nicht zu Wikileaks aussagen

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USA,

Falls Chelsea Manning weiterhin nicht aussagt, ist eine erneute Beugehaft möglich.

Chelsea Manning
Chelsea Manning möchte auch weiterhin keine Aussage im Fall Julian Assange treffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Chelsea Manning möchte auch weiterhin keine Aussage im Fall von Julian Assange machen.
  • Eine erneute Beugehaft ist möglich.

Die ehemalige Wikileaks-Informantin Chelsea Manning will auch weiterhin nicht im Fall von Julian Assange aussagen. Auch die Gefahr, erneut in Beugehaft genommen zu werden, ändere daran nichts, sagte die Whistleblowerin am Sonntag. Manning war erst vor wenigen Tagen aus der Haft entlassen worden.

Die Whistleblowerin war Anfang März in Beugehaft genommen worden. Sie hatte sich geweigert, vor der Grand Jury eines Gerichts im US-Bundesstaat Virginia auszusagen. Die Grand Jury - ein mit weitreichenden Ermittlungsvollmachten ausgestattetes Geschworenengremium - war mit dem Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange befasst.

Freigekommen war sie lediglich aus formellen Gründen, weil der Zeitraum, für den diese Grand Jury eingesetzt worden war, ablief. Die als Ersatz einberufenen neue Jury hat Manning nun erneut vorgeladen.

Erneute Beugehaft möglich

«Sie haben schon angekündigt, dass sie dieselben Fragen stellen wollen», sagte Manning in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN. Auch diesmal werde sie die Aussage verweigern. «Ich habe nichts Neues anzubieten», fügte sie hinzu.

Zwar wüssten sie und ihre Anwälte nicht, ob sie erneut in Haft genommen werde. Sie sei aber überzeugt, für diesen Fall sehr viel stärkere rechtliche Einwände als zuvor anbringen zu können. Schon Anfang März hatte Manning sich gegen den geheimen Charakter von Grand Jurys ausgesprochen. Den Zeugen in Abwesenheit ihrer Anwälte befragen dürfen.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime US-Militärdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan veröffentlich. Auch vertrauliche Diplomatendepeschen wurden veröffentlicht. Quelle war die vor einer Geschlechtsumwandlung damals noch als Soldat Bradley Manning lebende Manning. Sie lud das Material von Militärrechnern herunter und Wikileaks zuspielte.

Von Barack Obama begnadigt

Manning wurde 2010 festgenommen und im August 2013 wegen Spionage zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Durch einen Gnadenerlass des damaligen demokratischen US-Präsidenten Barack Obama kam Manning 2017 vorzeitig frei.

Wikileaks-Gründer Assange war am 11. April in London festgenommen worden, nachdem Ecuador dem Australier das politische Asyl in seiner Botschaft entzogen hatte. Ein britisches Gericht verurteilte den 47-Jährigen zu 50 Wochen Gefängnis. Der Grund war seine Flucht in die Botschaft von Ecuador vor sieben Jahren: Dadurch hatte er gegen Kautionsauflagen verstossen und sich der britischen Justiz entzogen.

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