China sieht USA zu Dank für Fentanyl-Bekämpfung verpflichtet
Fentanyl ist der Grund für US-Zölle auf chinesische Waren, während China sich erpresst fühlt, aber gemischte Signale aus dem Aussenamt in Peking kommen.

Im laufenden Handelsstreit sieht China die USA für sein Vorgehen gegen die Droge Fentanyl zu Dank verpflichtet. China habe alles für die Vereinigten Staaten getan, was es konnte, und ihnen einen grossen Gefallen getan, hiess es aus dem Aussenministerium in Peking. «Die USA hätten uns dafür ein grosses Dankeschön überbringen müssen», sagte ein Beamter, der vor den anwesenden Journalisten um Anonymität bat.
Die Beamten des Aussenministeriums und des Ministeriums für öffentliche Sicherheit warfen den USA vor, Fentanyl als Ausrede für die Verhängung von Zöllen zu nutzen. In einem bereits veröffentlichten Weissbuch legten sie Chinas Bemühungen zur Kontrolle der Droge und mit ihr verwandter Stoffe dar.
Trump begründet US-Zölle mit Fentanyl-Schmuggel
Peking signalisierte ausserdem Kooperationsbereitschaft, werde sich aber von Washington nicht unter Druck setzen oder erpressen lassen, betonten die Beamten. Anfang 2024 hatten beide Länder eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um hinsichtlich des Fentanyl-Problems zusammenzuarbeiten. Darin hätten US-amerikanische und chinesische Behörden Informationen ausgetauscht und zusammen ermittelt, wie aus dem Weissbuch hervorging.
Mittlerweile verlangen die USA an ihrer Grenze 20 Prozent Aufschlag auf chinesische Waren. Peking reagierte bereits mit Gegenmassnahmen, die es als rechtmässig zum Schutz chinesischer Interessen sieht. Anfang März begründete US-Präsident Donald Trump sein Vorgehen unter anderem damit, dass Fentanyl aus China weiterhin in die USA geschmuggelt werde.
Überdosen mit der illegalen Droge liessen in den USA die Zahl der Drogentoten mit ansteigen. Washington betrachtet China als Hauptherkunftsland der Substanz.