Cites-Konferenz einigt sich auf Schutz für Hunderte Arten

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Panama,

Vor allem der Handel mit exotischen Tieren bringt so manche Art in arge Bedrängnis. Hunderte Arten dürfen nun nur noch gehandelt werden, wenn ihr Überleben in der Natur gesichert ist.

Ein philippinischer Fischer entfernt in Santos City (Philippinen) die Finne von einem Blauhai. Zum Abschluss der Weltartenkonferenz Cites in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten ein Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten bestätigt.
Ein philippinischer Fischer entfernt in Santos City (Philippinen) die Finne von einem Blauhai. Zum Abschluss der Weltartenkonferenz Cites in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten ein Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten bestätigt. - Ritchie Tongo/EPA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 470 wildlebende Arten werden künftig besser geschützt, vor allem der Handel mit Haien soll strenger kontrolliert werden: Zum Abschluss der zweiwöchigen Weltartenkonferenz Cites in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten am Freitag ein grosses Schutzpaket für Tiere und Pflanzen verabschiedet.

Nach Einschätzung von Naturschützern setzte die Konferenz ein klares Zeichen zum Schutz der Wildarten vor Übernutzung durch Handel. Die Cites-Konvention ist ein fast 50 Jahre altes Abkommen, das den globalen Handel mit gefährdeten Arten regelt.

«Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so dürfen etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände dadurch nicht gefährdet sind», teilte die Umweltstiftung WWF mit. Unter anderem wurde auch das Handelsverbot für Elfenbein aus Stosszähnen von Elefanten und Nashorn-Horn bestätigt.

Deutliches Zeichen gegen Plünderung

«Die Regierungen auf der Cites-Konferenz haben gezeigt, dass sie beginnen zu begreifen, welche Anstrengungen erforderlich sind, um die Krise der Natur zu bewältigen», teilte der Internationale Tierschutzfonds Ifaw mit. «Wir sind erleichtert, dass Cites ein so deutliches Zeichen gegen die Plünderung der Artenvielfalt gesetzt hat», sagte auch Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Unter Cites werden Tier- und Pflanzenarten in unterschiedlich strengen Schutzkategorien eingeteilt, um ihr Überleben in der Natur zu sichern. Der Handel wird dann entweder strikt reguliert oder völlig verboten. Mehr als 38 000 Arten sind bereits gelistet.

Die wichtigsten Entscheidungen der Konferenz in Panama waren:

HAIE UND ROCHEN: Tierschützer begrüssten die Entscheidung als historisch: Der Handel mit rund 100 Hai- und Rochenarten wird schärfer kontrolliert. Neu geschützt wurden 54 Grundhaiarten, sechs kleine Hammerhaiarten und 37 kleine Geigenrochenarten. Dadurch werden künftig 90 Prozent der wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelten Arten unter Schutz stehen. Bisher waren nur ein Viertel davon geschützt, vor allem die grösseren.

ELEFANTEN: Im Streit um Elefanten bleibt alles beim Alten. Wichtigster Punkt für Naturschützer: Das globale Handelsverbot von Elfenbein wurde bestätigt. «Der Artenschutz hat sich durchgesetzt», sagte WWF-Vertreter Arnulf Köhncke. Ein Antrag auf einen strengeren Schutz für Elefanten aus dem südlichen Afrika wurde abgelehnt. Davor war Pro Wildlife enttäuscht.

EXOTISCHE TIERE: Frösche, Schildkröten und Echsen kamen auch unter den Schutzschirm von Cites. Für gut 30 Reptilien- und 160 Amphibienarten wurde der globale Handel eingeschränkt oder sogar verboten. Insbesondere die schärfere Überwachung bei 158 Glasfrösche-Arten wird nach Ansicht des internationalen Tierschutzfonds Ifaw entscheidend sein, um den schnell wachsenden Handel mit exotischen Haustieren einzudämmen.

NASHÖRNER: Der Handel mit Nashorn-Horn bleibt verboten. Ausserdem wird Namibia künftig lebende Tiere zu Naturschutzzwecken innerhalb des Verbreitungsgebiets in Afrika verkaufen dürfen. Für Pro Wildlife wurde dadurch der Nashornschutz in Namibia geschwächt. Nach Ansicht des WWF hingegen kann die Entscheidung den schwächelnden Populationen auf dem ganzen Kontinent zugutekommen.

SEEGURKEN: Alle drei Seegurkenarten der Gattung Thelenota aus dem indopazifischen Raum wurden geschützt. Sie dürfen nun nur noch gehandelt werden, wenn ihr Überleben in der Natur gesichert ist. Dieser Beschluss ermögliche den nachhaltigen Handel und sichere gleichzeitig die biologische Vielfalt der Meere, teilte der Ifaw mit. Laut Experten gibt es mehr als 1200 Arten dieser Tiere, nur vier davon waren bereits gelistet.

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