CRISPR/Cas9: Mit Gen-Schere drei Krebspatienten behandelt

Milena Calcagni
Milena Calcagni

Grossbritannien,

Erstmals schafften es Forscher, mit der Gen-Schere CRISPR/Cas9 T-Zellen so zu verändern, dass sie Krebszellen töten können.

Krebs-Test
Ein Krebs-Test erzielt gute Resultate. (Symbolbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschern ist es gelungen mit der Gen-Schere CRISPR/Cas9, Krebs zu bekämpfen.
  • Drei Patienten spritzten sie genetisch veränderte T-Zellen ins Blut.
  • Damit kann noch kein Krebs geheilt werden, ist aber ein wichtiger Schritt dahin.

Erstmals ist es einer Forschergruppe um Carl June aus Pennsylvania gelungen, mit der Gen-Schere «CRISPR/Cas9» Krebs zu behandeln. Der Gen-Code rüstete sogenannte T-Zellen auf, sodass sie in der Lage waren Krebszellen abzutöten, wie die Fachzeitschrift «Science» schreibt. Die Studie bedeutet einen grossen Schritt vorwärts in der Immuntherapie.

CRISPR/Cas9 ist eine Weiterentwicklung

Die Gen-Therapie ist eine Weiterentwicklung der ebenfalls von June entwickelten CAR-T-Zell-Therapie. Das Verfahren klingt simpel. Einem Patienten wird Blut abgenommen und dessen T-Zellen genetisch in Krebskillermaschinen verwandelt. Die modifizierten Zellen werden dann wieder ins Blut des Patienten zurückgespritzt.

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Bei der CRISPR/Cas9-Methode werden Patienten genetisch modifizierte T-Zellen gespritzt. (Symbolbild) - pixabay

Den Krebs mit dieser Methode vollständig heilen konnte man noch nicht. Nur bei einem Patienten fand eine leichte Reduzierung der Krebszellen statt. Trotzdem ist die CRISPR/Cas9-Therapie ein Schritt in die Zukunft. Dies bestätigen auch Kollegen wie Jennifer Doudna und Jennifer Hamilton von der University of Berkely.

Noch zu komplex und aufwendig

Die Studie beweise «das Potenzial, die Entwicklung zellbasierter Therapien zu beschleunigen». Ausserdem ist sie gesünder als die CAR-T-Zell-Therapie, denn dabei gebe es teils lebensbedrohliche Nebenwirkungen. Jedoch sei die CRSPR/Cas9-Methode noch zu aufwendig, um bereits in Kliniken angewendet zu werden.

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