Donald Trump wirft Google vor, nur negative Resultate zu seinem Namen zu liefern. Der US-Präsident scheint jedoch nicht viel davon zu verstehen, was er sagt.
Donald Trump hat sich selbst gegoogelt.
Donald Trump hat sich selbst gegoogelt. - Google

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump unterstellt Google, die Suchresultate zu seinen Ungunsten zu gewichten.
  • Dafür schlägt dem US-Präsidenten einiges an Spott entgegen.
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Donald Trump googelt Donald Trump – und fühlt sich dann unfair behandelt: Die Suchmaschine liefere vor allem negative Nachrichten zu seinem Namen, schimpft er auf Twitter. Er droht daraufhin Twitter, Facebook und Google: «Sie müssen auf der Hut sein.»

Unfairer Algorithmus?

Trump stützt sich auf eine nichtwissenschaftliche Untersuchung, wonach 96 Prozent der Suchresultate für «Trump» in der News-Sparte auf liberale Newsseiten verweisen. Trumps Problem: Für ihn sind CNN und Co. «Fake News Medien» und republikanische bzw. konservative Medien sind «faire Medien».

Nur das Wall Street Journal taucht in den Google-Ergebnissen als rechtes Medium auf.
Nur das Wall Street Journal taucht in den Google-Ergebnissen als rechtes Medium auf. - PJ Media
Die Einteilung der Medien für die Untersuchung.
Die Einteilung der Medien für die Untersuchung. - sharylattkisson.com

Der alte Mann und die Algorithmen

Doch die Untersuchung definiert praktisch alle Plattformen als links – bis auf Fox News. Die Twitter-Gemeinde spart derweil nicht mit Spott über Trumps Google-Kritik. «Er [Trump] denkt wohl, Algorithmus sei ein Musikstil», mein einer.

Oder ein anderer, ironisch: «Ein 70-Jähriger, der sich über Algorithmen und Technologie beschwert? Lächerlich! Das ist ja, als ob ein sechsfach bankrott-gegangener Unternehmer Deals mit Ländern aushandeln würde und Präsident wäre!»

Google bleibt cool

Google wies Trumps Anschuldigungen zurück. «Wir ordnen Suchresultate niemals, um politische Stimmungen zu manipulieren», sagte ein Sprecher. Es gehe Google nur darum, den Usern die relevantesten Resultate anzuzeigen.

Google verwendet sogenannte «Spider»-Software, um Nachrichtenseiten nach Relevanz zu ordnen. Zwischen einzelnen Usern kann es zu Unterschieden in der Reihenfolge der Resultatanzeige geben. Dennoch: Amerikanischen Usern wird als allererstes ein Artikel des konservativen Portals «Fox News» gezeigt.

Das Weisse Haus gibt derweil bekannt, Googles Suchalgorithmus unter die Lupe nehmen zu wollen. Zudem steht im US-Senat nächste Woche eine Anhörung von Google, Facebook und Twitter an. Dort geht es um die mutmassliche Einflussnahme Russlands im Wahlkampf.

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