Donald Trump zieht durch: Strafzölle auf Stahl und Aluminium

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USA,

Donald Trumps Zollpolitik dürfte in hohem Masse innenpolitisch motiviert sein. Er geht damit ein hohes Risiko ein. Selbst Parteifreunde und Gönner rebellieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nun steht es fest: Donald Trump verhängt Strafzölle auf Stahl und Aluminium.
  • Die Zölle sollen innerhalb von 15 Tagen in Kraft treten.
  • Das Risiko ist hoch, dass durch Vergeltungsmassnahmen von Handelspartnern viele Amerikaner ihre Jobs verlieren werden.
  • Der Hintergrund für diesen Entscheid dürfte in wahltaktischen Überlegungen liegen.

Trump gefährdet mit seiner Entscheidung Zehntausende Jobs

Doch Trump zieht seine Handelspolitik weiter durch - was nicht zuletzt der Rückzug des moderaten Wirtschaftsberaters Gary Cohn aus dem Weissen Haus zeigt. Nach der in der nationalen und internationalen Unternehmerschaft mit Applaus bedachten Steuerreform geht dieser Schritt gegen die eigene, wirtschaftsliberale Parteilinie.

Donald Trump macht seine Ankündigung wahr und verhängt Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Europa könnte dagegenhalten. Betroffen wäre dann unter anderem auch der berühmte amerikanische Bourbon.

Der Whiskey aus dem malerischen Hügelland Tennessees ist nur ein kleines Beispiel für die Folgen, die Trumps Alleingang haben könnte. Wirtschaftsexperten und Politiker befürchten eine riesige Welle von Problemen, die auf die USA durch einen internationalen Handelskonflikt zukommen können - vor allem höhere Verbraucherpreise.

Trump mag damit einige Tausend Arbeitsplätze in der heimischen Stahl- und Aluminiumindustrie schützen. Das Risiko aber, über höhere Rohstoffpreise und Vergeltungsmassnahmen von Handelspartnern am Ende Zehntausende Jobs in nachgeordneten Branchen zu verlieren, ist höher.

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Trump spekuliert, dass das Coronavirus eine politische Finte sei, um seiner Wirtschaftspolitik und somit seinen Wiederwahl-Chancen zu schaden. - Keystone

25 Prozent auf Stahl, 10 Prozent auf Aluminium - Trump ist bei seiner harten Linie geblieben. Die Zölle sollen innerhalb von 15 Tagen in Kraft treten - trotz massiver Lobbyversuche sowohl im Inland als auch in aller Welt. Kanada und Mexiko, die Freihandelspartner mit direkter Grenze zu den USA, werden ausgenommen. Andere sollen über Einzelfall-Verhandlungen ihre Bedingungen verbessern können - etwa indem sie nachweisen, dass sie auf andere Weise zur nationalen Sicherheit der USA beitragen. «Wir sind sehr flexibel und sehr kooperativ», sagte Trump. Wie viel diese Klausel wert ist, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen müssen.

Die Antwort auf die Frage nach dem Hintergrund dürfte somit eher in wahltaktischen als in globalen handelspolitischen Überlegungen zu suchen sein. In der US-Stahlhochburg Pennsylvania steht demnächst eine Nachwahl an - die will Trump für seine Partei unbedingt gewinnen und erhofft sich Rückenwind.

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