Dritte Patientin in den USA erhält eine Schweineniere
Eine 53-jährige Frau erhält als dritter Mensch in den USA eine gentechnisch veränderte Schweineniere.
Ärztinnen und Ärzte in den USA haben zum dritten Mal einem lebenden Menschen eine Schweineniere transplantiert. Wie das Ärzteteam am Dienstag mitteilte, erhielt die 53-jährige Towana Looney im November als dritter Mensch überhaupt eine gentechnisch veränderte Schweineniere.
Die Operation wurde am 25. November in der NYU Langone Klinik in New York vorgenommen. Die Klinik ist auf diese Art Eingriffe spezialisiert, allerdings befindet sich das nun angewandte Verfahren noch in einer experimentellen Anfangsphase.
Vor der Transplantation werden für den Menschen schädliche Schweinegene entfernt und dem Organ bestimmte menschliche Gene hinzugefügt. «Ich habe das Gefühl, dass man mir eine zweite Chance im Leben gegeben hat», wurde Looney in der Mitteilung des Ärzteteams zitiert. Sie hatte 1999 ihrer Mutter eine Niere gespendet. Ihre verbliebene Niere versagte jedoch bei einer Schwangerschaftskomplikation.
Mangel an menschlichen Spenderorganen
Seit 2016 war die in Alabama lebende Looney Dialyse-Patientin und wartete vergeblich auf eine Spenderniere. Als sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte, entschied sie sich für die Operation in der New Yorker Spezial-Klinik.
Wegen des Mangels an menschlichen Spenderorganen setzt die medizinische Forschung zunehmend auf Organe von Tieren. Der Forschungszweig wird als Xenotransplantation bezeichnet, womit generell die Transplantation von Organen einer Spezies zu einer anderen Spezies gemeint ist. Looney ist nun derzeit der einzige Mensch weltweit, der das Organ eines Tieres in sich trägt.
Im März war diese Operation weltweit zum ersten Mal in den USA ausgeführt worden. Der 62-jährige Richard Slayman hatte die Operation gut überstanden, starb aber zwei Monate später. Die zweite Operation dieser Art wurde bei der Patientin Lisa Pasano vorgenommen, die nach 47 Tagen wieder an die Dialyse musste und im Juli starb.