El Chapos Prozess wird nicht weiter aufgeschoben
«El Chapo» ist der Name eines mexikanischen Drogenbosses. Der Prozess gegen ihn hätte im April anfangen sollen. Seither wurde er mehrere Male verzögert.
Das Wichtigste in Kürze
- El Chapos Prozess beginnt nun definitiv am 5. November.
- Dies teilt sein Anwalt mit, nachdem der Antrag auf eine weitere Verschiebung scheiterte.
Der seit Monaten verzögerte Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán wird nicht erneut aufgeschoben. Das Verfahren werde am 5. November wie geplant mit der Auswahl der Geschworenen beginnen, entschied Richter Brian Cogan am Donnerstag in New York. «Sie werden niemals so bereit sein, wie Sie gern wären», sagte er Anwalt Jeffrey Lichtman, der mit einem Antrag auf zwei Monate Aufschub scheiterte.
Der Prozess hatte erst im April und dann diesen Monat beginnen sollen und war auf Antrag von Guzmáns Verteidigern schon zweimal verschoben worden. «Wir werden bereit sein», sagte Anwalt Eduardo Balarezo. Der Prozess dürfte voraussichtlich mehrere Monate dauern.
Im Kreuzverhör
Die Anhörung im Stadtteil Brooklyn drehte sich um eine mögliche Befangenheit Lichtmans, da einige seiner früheren Mandanten im Prozess als Zeugen auftreten könnten. Lichtman darf sie weder ins Kreuzverhör nehmen noch Informationen über sie mit Guzmán teilen.
Guzmán erschien im schwarzen Häftlingshemd. Zur Begrüssung und zum Abschied winkte er seiner Frau Emma Coronel, die eine lange, weisse Bluse trug. Die frühere Schönheitskönigen sass diesmal erneut ohne die Zwillingstöchter der beiden im Publikum und verfolgte die Übersetzung der Dolmetscherin über Kopfhörer. Guzmán blickte sie während der knapp einstündigen Anhörung fast durchgehend an.
Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.