Esper setzt sich für Abbruch der türkischen Offensive in Syrien ein

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US-Verteidigungsminister Mark Esper hat sich im direkten Gespräch mit Ankara für einen Abbruch der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien eingesetzt.

US-Verteidigungsminister Mark Esper
US-Verteidigungsminister Mark Esper - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Pentagonchef: Bislang aber «kein Anzeichen» für Stopp der Operation .

Im Telefonat mit seinem Amtskollegen Hulusi Akar habe Esper die türkische Regierung «stark dazu ermutigt», die Operation abzubrechen, teilte das Pentagon am Freitag mit. Esper räumte allerdings dann einige Stunden nach dem Telefonat ein, dass es «kein Anzeichen» für einen bevorstehenden Stopp der Offensive gebe.

In dem Gespräch mit Akar hatte Esper nach eigenen Angaben den «dramatischen Schaden» hervorgehoben, den die Militäroperation für das bilaterale Verhältnis zwischen Washington und Ankara anrichte. Die Offensive richtet sich gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Mit dieser Miliz sind die USA im Kampf gegen die Dschihadisten des Islamischen Staats (IS) verbündet.

Nach Worten Espers hat der Einsatz türkischer Bodentruppen bei der Operation zwar nur einen «relativ begrenzten» Umfang. Gleichwohl warnte er, die Offensive trage zur weiteren Destabilisierung der Region bei. Auch gefährde sie die Sicherheit der Gefängnisse, in denen IS-Kämpfer einsitzen.

Im Telefonat mit seinem türkischen Kollegen mahnte Esper, die USA, Türkei und andere Partner müssten einen «gemeinsamen Weg finden, die Lage zu deeskalieren, bevor sie irreparabel wird». US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag angeboten, einen «Deal» zwischen Ankara und den YPG zu vermitteln.

Trump hatte am Sonntag nach einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan den Abzug von US-Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet zur Türkei bekanntgegeben. Dies war allgemein so verstanden worden, dass Trump grünes Licht für die Militäroffensive gegeben hatte.

Der US-Präsident sah sich daraufhin massiver Kritik auch aus den Reihen der eigenen Republikanischen Partei ausgesetzt. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, die kurdischen Verbünden im Stich zu lassen. Trump ging seither auf deutliche Distanz zu Ankara und drohte sogar mit Zerstörung der türkischen Wirtschaft, sollte der Nato-Partner bei der Militäroffensive seiner Ansicht nach zu weit gehen.

Esper sagte nun, die USA hätten lediglich weniger als 50 Soldaten von Spezialkräften aus der «unmittelbaren Angriffszone» zurückgezogen. Dies sei geschehen, damit die Soldaten nicht in die Gefechte zwischen türkischen und kurdischen Einheiten hineingerieten. «Wir lassen unsere kurdischen Partner nicht im Stich», betonte der Pentagonchef. In anderen Teilen Syriens befänden sich die US-Soldaten weiterhin an der Seite der kurdischen Kämpfer.

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