Facebook zeigte 126 Millionen Nutzern russische Polit-Werbung

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USA,

Nach Angaben von Facebook ist die Verbreitung der aus Russland stammenden Polit-Anzeigen zur Spaltung der US-Gesellschaft deutlich grösser gewesen als zunächst berichtet wurde. Insgesamt könnte die Werbung 126 Millionen Nutzern angezeigt worden sein.

Facebook kann Gewinn deutlich steigern.
Facebook kann Gewinn deutlich steigern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 126 Millionen Nutzern wurde auf Facebook russische Polit-Werbung gezeigt.
  • Die Verbreitung der Fake-News zur Spaltung der US-Gesellschaft ist deutlich grösser als angenommen.

Facebook hatte vor einigen Wochen erklärt, es seien Anzeigen für 150'000 Dollar entdeckt worden - nur ein Bruchteil der gesamten Wahlkampfausgaben in der Präsidentschafts-Kampagne 2016. Das Online-Netzwerk machte zunächst aber keine Angaben dazu, wie viele Nutzer am Ende diese Werbung gesehen haben könnten.

Facebook könne zugleich nicht sagen, wie viele von ihnen die Anzeigen bewusst wahrgenommen oder ungelesen durchgescrollt hätten. Die neue Schätzung berücksichtigt das Teilen von Inhalten durch Nutzer untereinander. Direkt sei von 2015 bis 2017 die von der russischen «Internet Research Agency» gebuchte Werbung 11,4 Millionen Nutzern angezeigt worden. Bei Facebook kann man dafür bezahlen, dass Beiträge in den Nachrichtenstrom von Nutzern eingefügt werden.

Bei den russischen Anzeigen ging es darum, Spannungen zwischen sozialen und ethnischen Gruppen in den USA anzuheizen. So wurde dort zum Beispiel die Diskriminierung von Afroamerikanern kritisiert - aber auch die Angst vor muslimischen Einwanderern geschürt.

126 Millionen ist eine beträchtliche Zahl: Facebook hat in Nordamerika nach jüngsten Angaben 236 Millionen monatlich aktive Nutzer - und für Trump stimmten bei der Präsidentenwahl insgesamt knapp 63 Millionen Amerikaner.

Die Facebook-Stellungnahme gehört zu einer Anhörung im US-Kongress zur russischen Aktivität in sozialen Medien im vergangenen US-Wahlkampf. Dazu ist am Mittwoch neben Facebook unter anderem auch Twitter geladen. Vertreter des Kurznachrichtendienstes würden den Abgeordneten mitteilen, dass nun rund 2700 Profile mit Verbindung zur Internet Research Agency entdeckt worden seien, berichtete der Technologie-Blog «Recode» am Montag. Zunächst war von 200 Nutzerkonten die Rede gewesen.

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