Flugzeug-Vorfall: USA verhängen Sanktionen gegen Belarus

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Kürzlich stoppte die Regierung in Belarus ein Flugzeug und nahm den Kritiker Roman Protassewitsch fest. Nun haben die USA Sanktionen verhängt.

Lukaschenko
Die USA fordern Alexander Lukaschenko auf, eine internationale Untersuchung des Vorfalls zuzulassen. Foto: Sergei Shelega/BelTA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzten Sonntag wurde der Blogger Roman Protassewitsch festgenommen.
  • Dazu liess die Regierung in Belarus ein Flugzeug notlanden.
  • Nun haben die USA Sanktionen verhängt – sie fordern die Freilassung Protassewitschs.

Die USA hatten erstmals 2006 Sanktionen gegen Belarus verhängt. Jetzt treten die Sanktionen gegen neun staatliche belarussische Unternehmen erneut in Kraft. Die Details sind noch unklar.

Nach der erzwungenen Landung einer Passagiermaschine in Minsk wird die US-Regierung kommende Woche Sanktionen gegen neun staatliche belarussische Firmen wieder in Kraft setzen.

Blogger Protassewitsch
Der belarussische oppositionelle Blogger Roman Protassewitsch. - dpa

Zudem würden in Absprache mit der EU und weiteren Partnern gezielte Sanktionen gegen «Schlüsselfiguren des Regimes» von Präsident Alexander Lukaschenko vorbereitet, erklärte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki.

Zudem werde ein neues Rechtsinstrument vorbereitet, um dem Präsidenten mehr Spielraum für die Verhängung weiterer Strafmassnahmen zu geben, erklärte Psaki. Das Aussenministerium habe eine Reisewarnung für Belarus ausgesprochen. Die Luftfahrtbehörde FAA habe die Fluggesellschaften gewarnt, bei Flügen über Belarus «extreme Vorsicht» walten zu lassen, hiess es.

USA fordert Freilassung von Blogger

Die USA fordern Lukaschenko auf, eine glaubwürdige internationale Untersuchung des Vorfalls mit der Ryanair-Maschine zuzulassen, erklärte Psaki. Zudem müssten alle politischen Gefangenen freigelassen werden und ein ernsthafter Dialog mit der Opposition beginnen, der zu fairen und freien Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung führen werde, forderte Psaki.

Joe Biden
US-Präsident Joe Biden. - dpa

Das Weisse Haus nannte zunächst keine Einzelheiten zu den Sanktionen gegen die neun staatlichen Firmen, die ab Mittwoch wieder gelten sollen. Es blieb daher unklar, welche Unternehmen betroffen sind. Die USA hatten erstmals 2006 Sanktionen gegen Belarus verhängt.

Die Behörden der autoritär regierten Republik hatten vergangenen Sonntag ein Flugzeug der Airline Ryanair auf dem Weg von Griechenland nach Litauen mit Hilfe eines Kampfjets zur Landung in Minsk gebracht - angeblich wegen einer Bombendrohung. Nach EU-Angaben waren 171 Menschen an Bord, darunter der kritische Blogger Roman Protassewitsch, der festgenommen wurde. Die meisten übrigen Passagiere reisten nach langer Verzögerung weiter nach Vilnius.

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