Getreideexporte aus Ukraine erreichen fast Vorkriegsniveau
Die Ukraine wird laut den USA im August rund vier Millionen Agrarprodukte exportieren und damit fast das Vorkriegsniveau erreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine wird bis Ende Monat vier Millionen Tonnen Agrarprodukte exportiert haben.
- Vor dem Krieg waren es rund fünf Millionen Tonnen pro Monat.
- Wichtiger als das Getreideabkommen ist laut den USA eine EU-Initiative.
Die Ukraine dürfte nach Angaben aus US-Regierungskreisen bis Ende August fast so viel Getreide exportieren wie in einem durchschnittlichen Monat vor Beginn des russischen Angriffskriegs.
Dank «intensiver internationaler Zusammenarbeit» sei das Land auf dem Weg, vier Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Produkte auszuführen. Dies sagte ein hoher Beamter des US-Aussenministeriums am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Wichtiger als das Ende Juli von Russland und der Ukraine verabschiedete Abkommen sei hierfür eine EU-Initiative zum Export von Weizen über alternative Routen.
Vor Kriegsbeginn hatte die Ukraine als eine der grössten Exporteure von Weizen, Mais, Gerste und Sonnenblumenöl monatlich rund fünf Millionen Tonnen Getreide exportiert. Nach der russischen Invasion der Ukraine waren die Ausfuhren drastisch eingebrochen.
Ende Juli hatten die Ukraine und Russland unter Vermittlung der Türkei und der UNO Abkommen zur Ausfuhr von in ukrainischen Häfen blockierten Getreides unterzeichnet. Infolge der Getreideabkommen gelang in den vergangenen Wochen die Ausfuhr von mehr als 720'000 Tonnen Getreide auf 33 Schiffen.
Erheblich wichtiger waren dem US-Regierungsvertreter zufolge aber von der EU organisierte Ausfuhren über alternative Routen. Über Flüsse, Eisenbahnstrecken und Strassenverbindungen seien monatlich zwischen 2,5 und drei Millionen Tonnen ukrainischer Agrarprodukte in die EU und auf den restlichen Weltmarkt gelangt. Die EU hatte für eine Beschleunigung des Getreide-Exports die Bereitstellung zusätzlicher Lastwagen organisiert. Zudem wurden die Hürden für den Transport per Eisenbahn abgebaut.