Harris schaltet in Wahlkampfmodus - und greift Trump an
US-Vize Kamala Harris hat in den Angriffsmodus geschalten. Bei ihrem ersten Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Wisconsin ging die demokratische Präsidentschaftsbewerberin ihren republikanischen Gegner Donald Trump hart an.
«Donald Trump will unser Land zurückentwickeln», rief sie ihren Anhängern in Milwaukee zu.
In ihrer Rede verwies die 59-Jährige auf ihre Biografie als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. «Ich habe mich mit den grossen Banken der Wall Street angelegt und sie wegen Betrugs zur Rechenschaft gezogen. Donald Trump wurde gerade des Betrugs in 34 Fällen für schuldig befunden», sagte Harris.
Trump war Ende Mai im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde.
Superstar Beyoncé stellt ihren Song «Freedom» zur Verfügung
Die US-Vize ging in ihrer Rede noch auf weitere juristische Probleme des Republikaners, eines «verurteilten Verbrechers», ein. «Bei dieser Wahl stehen wir alle vor der Frage, in was für einem Land wir leben wollen», rief sie. «Wollen wir in einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Rechtsstaatlichkeit leben? Oder in einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses?»
Dass Harris für ihren ersten Auftritt den Bundesstaat Wisconsin auswählte, ist kein Zufall. Wisconsin ist ein sogenannter Swing State – also ein Bundesstaat, der bei der Präsidentenwahl am 5. November weder fest den Republikanern noch den Demokraten zugeschrieben wird. Diese umkämpften Bundesstaaten sind im Wahlkampf besonders wichtig, weil sie wahlentscheidend sind.
Nach dem Auftritt von Harris wurde der Song «Freedom» von US-Superstar Beyoncé gespielt. Der US-Sender CNN berichtete, dass Harris von Beyoncé die Erlaubnis erhalten habe, das Lied zu spielen.
US-Präsident Joe Biden hatte am Sonntag angekündigt, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen und sich hinter Harris als Ersatzkandidatin gestellt. Sie hat in der Demokratischen Partei breite Unterstützung bekommen.