Nach Joe Bidens Rückzug hat Vizepräsidentin Kamala Harris die besten Karten, für die Demokraten um die Präsidentschaft zu kandidieren.
Kamala Harris
Die 59 Jahre alte Demokratin Kamala Harris hat nach Schätzungen von US-Medien bereits die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden. - dpa

US-Vizepräsidentin Kamala Harris startet mit viel Rückenwind als mögliche Ersatzkandidatin für Joe Biden in den Präsidentschaftswahlkampf. Die 59 Jahre alte Demokratin hat laut Schätzungen von US-Medien derzeit die Unterstützung von zahlreichenden Delegierten der Demokraten sicher. Das genüge, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.

Zudem sammelte sie nach Angaben ihres Teams seit dem Rückzug ihres Chefs eine Rekordsumme an Spenden ein. Binnen 24 Stunden seien rund 81 Millionen US-Dollar zusammengekommen. Es handele sich um die höchste Summe, die jemals in dieser Zeitspanne von einem möglichen Kandidaten gesammelt wurde, hiess es.

Harris will bei der Wahl am 5. November als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gegen den Republikaner Donald Trump antreten. Biden hatte sich am Sonntag nach immensem Druck aus den eigenen Reihen aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückgezogen.

Top-Demokratin Nancy Pelosi stärkt Kamala Harris den Rücken

Die grosse Unterstützung für Harris weckt bei den Demokraten die Hoffnung auf eine langersehnte Wende im Wahlkampf gegen Trump. Wichtige Parteimitglieder, unter anderem Top-Demokratin Nancy Pelosi, stärkten ihr öffentlich den Rücken.

Die Unterstützung der beiden demokratischen Spitzen im US-Kongress, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, stand noch aus. Sie machten deutlich, Harris zunächst persönlich treffen zu wollen.

Spätestens beim Nominierungsparteitag der Demokraten vom 19. bis zum 22. August in Chicago könnte Harris zur Kandidatin gekürt werden. Bereits jetzt haben etliche Delegierte angekündigt, der Empfehlung Bidens zu folgen und ihre Stimme der Vizepräsidentin zu geben.

Um als Kandidatin gekürt zu werden, benötigt Harris etwas weniger als 2000 Delegiertenstimmen. Diese Hürde hat sie Schätzungen verschiedener US-Medien zufolge erreicht. Harris bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Delegierten. «Ich freue mich darauf, die Nominierung bald offiziell anzunehmen», hiess es darin.

Harris gewährt Einblick in Wahlkampfstrategie

Harris liess bereits durchblicken, wie sie sich als Gegenkandidatin zu Trump präsentieren würde. Sie und nahm Bezug auf Trumps Verurteilung in einem Strafverfahren.

Als Staatsanwältin in Kalifornien habe sie mit Verbrechern aller Art zu tun gehabt, sagte sie. «Verbrecher, die Frauen missbraucht, Betrüger, die Verbraucher abgezockt und Schwindler, die Regeln zu ihrem eigenen Vorteil gebrochen haben», sagte sie. «Hört mir also zu, wenn ich sage, dass ich Typen wie Donald Trump kenne.»

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