Hinterhalt im Niger wird für Trump zum Info-Debakel
Das Wichtigste in Kürze
- Die Demokratin Frederica Wilson kritisiert Donald Trump scharf für seine Informationspolitik.
- Die Vorfälle in Niger könne gemäss Wilson zu «Trumps Bengasi» werden.
- Auch Republikaner John McCain fordert eine lückenlose Aufdeckung.
Mehrere US-Soldaten waren am 4. Oktober gemeinsam mit einer nigrischen Einheit in einen Hinterhalt geraten. Vier amerikanische und fünf nigrische Soldaten starben. Die USA machen einen Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Tat verantwortlich.
Präsident Trump steht wegen seines Umgangs mit dem Vorfall stark in der Kritik: Er hatte fast zwei Wochen lang gebraucht, bis er sich dazu äusserte. Als er bei einer Pressekonferenz am Montag danach gefragt wurde, warf er seinen Amtsvorgängern vor, sie hätten nie oder nur selten bei Hinterbliebenen von Gefallenen angerufen. Er habe dies dagegen in allen Fällen getan. Beides stimmte nicht.
Nachdem der Präsident die Familien der Getöteten am Dienstag angerufen hatte, sorgten auch angebliche Details aus einem der Gespräche für Wirbel. Die demokratische Kongressabgeordnete Frederica Wilson berichtete, Trump habe der betreffenden Witwe gesagt, ihr Mann habe gewusst, worauf er sich eingelassen habe, trotzdem schmerze es wohl. Die Hinterbliebene habe das als kaltherzig empfunden. Trump wies die Darstellung der «verrückten» Abgeordneten in der Nacht zum Freitag auf Twitter erneut als «totale Lüge» zurück.
Im Kongress mehrte sich Kritik an der Informationspolitik der Regierung. Der Demokrat Richard Blumenthal sagte, die Verschwiegenheit der Administration sei besorgniserregend. Der Republikaner John McCain drohte gar damit, die Regierung notfalls per Anordnung dazu zu zwingen, die Details des Einsatzes offenzulegen.