Miami Beach: 99 Bewohner des Wohnhaus noch immer vermisst
Bei Miami Beach ist am Donnerstag ein zwölfstöckiges Wohnhaus plötzlich eingestürzt. Die Ursache ist noch unklar. 99 Bewohner werden noch vermisst.
Das Wichtigste in Kürze
- In Surfside unweit von Miami Beach ist ein zwölfstöckiges Wohnhaus eingestürzt.
- Die Ursache für das Unglück ist bisher noch unbekannt.
- Eine Person konnte nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden.
- 99 Bewohner des Wohnhauses werden derzeit noch vermisst.
Es sind schreckliche Bilder: In der Nähe von Miami Beach ist am Donnerstag (Ortszeit) ein zwölfstöckiges Wohnhaus eingestürzt. Die Bewohner waren gegen 2 Uhr morgens im Schlaf vom Unglück überrascht worden. Einige Bewohner konnten sich über die Treppen in Sicherheit bringen. Andere wurden über ihre Balkone gerettet.
Es seien mehr als 80 Einheiten im Einsatz, teilte die Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter mit. Das Unglück ereignete sich den Berichten zufolge in Surfside unweit von Miami Beach. Der Wohnblock hat mehr als 130 Wohneinheiten, rund die Hälfte war laut Behörden vom Einsturz betroffen.
Weshalb das zwölfstöckige Gebäude dem Erdboden gleich gemacht wurde, konnte bisher noch nicht erklärt werden. Die Polizei betonte, derzeit stehe die Suche nach Vermissten im Vordergrund.
Feuerwehr rettet Jungen aus Trümmer
Bei dem Einsturz kam nach Polizeiangaben mindestens ein Mensch ums Leben. Nach Angaben der Feuerwehr wurden elf Menschen verletzt, insgesamt 37 Menschen seien aus dem Gebäude befreit worden. Der TV-Sender NBC 6 South Florida berichtete, dass die Feuerwehr unter anderem einen Jungen aus den Trümmern befreien konnte. Nach der Bergung legten sie den Teenager auf eine Trage, wie ein Video in den Sozialen Medien zeigt.
Laut der Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade gelten derzeit noch 99 Menschen als vermisst. Bei 102 Menschen aus dem Wohnkomplex sei der Aufenthaltsort geklärt - sie seien in Sicherheit. Daniella Levine Cava betonte, die Rettungskräfte arbeiteten unermüdlich, um nach möglichen Vermissten unter den Trümmern zu suchen.
Rettungsteams sind mit Spürhunden, Spezialkameras und Horchgeräten im Einsatz, wie US-Medien in der Nacht zum Freitag berichteten. «Wir werden nicht aufgeben», sagte Surfsides Bürgermeister Charles Burkett. Die Retter seien rund um die Uhr im Einsatz.
Allerdings habe Regen die Suche erschwert. Es werde befürchtet, dass die Zahl der Toten deutlich steigen könnte, hiess es in Medienberichten. Wie viele Menschen zum Unglückszeitpunkt in dem Gebäude waren, ist unklar.
Gebäudekomplex mit 342 Wohnungen
Laut anwesenden Augenzeugen sollen Menschen unter den Trümmern geschrien haben. Dies schreibt ein User auf Twitter. Ein Nachbar sagte gegenüber CBS 4 Miami, dass er ein lautes Krachen gehört habe. Er hätte gedacht, es handle sich um einen Sturm.
Burkett, sagte dem Sender NBC: «Es sieht aus, als wäre eine Bombe hochgegangen» und fügte an: «Aber wir sind ziemlich sicher, dass es keine Bombe, sondern etwas anderes war.»
Beim eingestürzten Gebäude handelte es sich um den Komplex «Champlain Towers». Dieser wurde 1981 erbaut, besteht aus drei Teilen, wobei einer zu Teilen nun eingestürzt ist. Der Komplex umfasst insgesamt 342 Wohnungen.
Der Wohnkomplex sei erst kürzlich im Rahmen einer routinemässigen Inspektion von Experten untersucht worden, sagte ein Behördenvertreter Surfsides dem Sender CNN. Das strandnahe Gebäude mit rund 130 Wohneinheiten war in der Nacht zu Donnerstag (Ortszeit) teilweise eingestürzt.