«Ida» legt Stromversorgung in ganz New Orleans lahm
Der als «extrem gefährlich» eingestufte Hurrikan «Ida» hat die gesamte Stromversorgung der Metropole New Orleans lahmgelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- «Ida» hat mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde die USA erreicht.
- In den betroffenen Regionen wird mit Flutwellen, Regen und Überschwemmungen gerechnet.
21.00: «New Orleans hat keinen Strom mehr», erklärte das Ministerium für Heimatschutz am Sonntag (Ortszeit) auf Twitter. Der einzige Strom käme derzeit von Generatoren.
Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung nach Hurrikan «Ida» im US-Bundesstaat Louisiana könnte nach Ansicht des Weissen Hauses «Wochen» dauern. Die von den Stromversorgern berichteten Schäden seien «katastrophal», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag. Wie lange die Reparatur dauern werde, sei noch unklar, aber dies sei für alle beteiligten Behörden eine Top-Priorität, betonte Psaki.
Der Gouverneur des Bundesstaats, John Bel Edwards, sagte in einer Videoschalte mit Präsident Joe Biden, die Einsatzkräfte bemühten sich, zunächst die Stromversorgung von Krankenhäusern zu sichern.
Diese nutzten derzeit Generatoren und könnten damit etwa zehn Tage durchstehen, sagte Edwards. Aber nun gehe es darum, mit Hilfe des US-Militärs zusätzliche Generatoren zu bringen, um einen Ausfall der Versorgung der Patienten zu verhindern, falls Generatoren versagten oder die Wiederherstellung der Versorgung zu lange dauere.
17.00: Der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards, hat die Schäden in seinem Bundesstaat durch Hurrikan «Ida» als «katastrophal» bezeichnet. Der Wiederaufbau werde Wochen und Monate dauern, sagte er am Montagmorgen (Ortszeit) im Gespräch mit dem TV-Sender NBC.
Die Rettungs- und Bergungseinsätze liefen teils schleppend an, weil so viele Strassen durch Trümmer unpassierbar seien. Er gehe fest davon aus, dass die Zahl der Todesopfer noch im Laufe des Tages «deutlich» ansteigen werde. «Die Schäden sind wirklich katastrophal.»
Die Behörden bestätigten zunächst ein Todesopfer. «Viele haben noch stehendes Wasser in ihren Häusern und müssen gerettet werden», sagte der Gouverneur. Er betonte zugleich, es sei sehr erfreulich, dass das Hochwasserschutzsystem in New Orleans, das nach der Zerstörung durch Hurrikan «Katrina» im Jahr 2005 gebaut worden war, gehalten habe.
«Die Lage in New Orleans ist schlecht so wie sie jetzt ist ohne Strom, aber es könnte so viel schlimmer sein», sagte er mit Blick auf die schützenden Dämme. Er hoffe, dass die Elektrizität zumindest in Teilen von New Orleans «bald» wieder hergestellt werden könne, sagte Edwards.
14.15: Der windgepeitschte Al Roker wurde von wütenden Wellen am Lake Pontchartain umspült, als er und das Today-Team live aus New Orleans berichteten. Die Aufnahmen des 67-jährigen Meteorologen verdeutlichten die ungeheure Kraft des Hurrikans der Kategorie 4, der am Freitag von Kuba aus auf den Golf von Mexiko zusteuerte und Zehntausende zur Evakuierung ihrer Häuser veranlasste.
«Wir haben gerade erfahren, dass dies wahrscheinlich einer der fünf stärksten Landungen aller Zeiten sein wird», rief Roker in der Sendung von heute Morgen. «Es ist ein Biest und wird immer stärker», sagte er. Ida habe bereits mit dem Hurrikan Laura aus dem Jahr 2020 gleichgezogen hat und dass er den Hurrikan Velma in den Schatten gestellt hat. Der heutige Sturm traf kurz vor 14 Uhr in der Nähe von Port Fourchon, Louisiana, auf Land.
11.40: Der Sturm «Ida» hat sich über dem südlichen US-Bundesstaat Louisiana weiter abgeschwächt. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte ihn am frühen Montagmorgen (Ortszeit) von einem Hurrikan zu einem Tropensturm herab. Es sei aber weiter mit gefährlichen Flutwellen, heftigen Winden und Sturzfluten zu rechnen.
Der Wirbelsturm bringe nunmehr maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von 95 Kilometern pro Stunde mit sich, teilte das NHC in Miami mit.
Der Hurrikan bewegte sich über Land nur sehr langsam fort, daher sind die Orte in seinem Pfad längere Zeit extremen Winden ausgesetzt. Experten befürchteten deshalb grosse Schäden.
10.47: Eine Krankenschwester filmte in Jefferson, Louisiana, die furchteinflössenden Zustände vor Ort. Von ihrem Arbeitsplatz aus, das Ochsner Medical Center, hält sie auf Video fest, wie das Dach des gegenüberliegenden Gebäude abgedeckt wird.
Dabei erschreckt sich die Frau dermassen, dass sie schnell mehrere Meter Abstand zum Fenster gewinnt. Auch ihr Arbeitskollege ist sichtlich schockiert von der Gewalt des Hurrikans «Ida».
Wie stark der Wind in Louisiana weht, zeigt ein neues Video auf Twitter. Mit Sturmböen von bis zu 240 Kilometer pro Stunde treibt es sogar grössere Schiffe, welche geankert haben, fort.
08.22: Ein bisschen Spass muss sein: Drei Männer machen in den Sturmböen von Hurrikan «Ida» Liegestützen und Rumpfbeugen. Etliche Schaulustige filmen die Sportsmänner bei ihrem waghalsigen Unterfangen. Ein Video davon landet prompt auf Twitter.
Eine weitere Person in Hintergrund hat aber sichtlich weniger Spass. Beim Versuch die Szene mit dem Handy festzuhalten, bläst es sie um. Auch die Männer selbst müssen ordentlich gegen den starken Wind ankämpfen.
05.49: Es gibt Berichte über ein erstes Todesopfer von Hurrikan «Ida». In der Gemeinde Prairieville sei eine Person von einem umstürzenden Baum tödlich verletzt worden, teilte das örtliche Sheriff-Büro am Sonntagabend (Ortszeit) auf Facebook mit.
An der Pazifikküste sorgte währenddessen auch der Hurrikan «Nora» für ein Todesopfer: Bei einem Teileinsturz eines Hotels kam gemäss den Behörden in Mexiko ein Junge ums Leben. Eine Frau wird zudem noch vermisst.
04.51: «Ida» hat weiter an Stärke verloren. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte den Hurrikan rund neun Stunden nach dem Eintreffen in Louisiana auf die Kategorie zwei (von fünf) zurück. Der Wirbelsturm bringe nunmehr maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von 175 Kilometern pro Stunde und noch heftigere Böen mit sich, teilte das NHC am Sonntagabend (Ortszeit) in Miami mit.
03.15: Häuser stehen unter Wasser, Strassen werden scheinbar zu Flüssen, Bäume sind entwurzelt, Dächer fliegen durch die Luft: Bilder und Videos aus küstennahen Gebieten im südlichen US-Bundesstaat Louisiana zeigten am frühen Sonntagabend (Ortszeit) erste Eindrücke der Verwüstung durch «Ida».
Besonders betroffen waren niedrig liegende Gebiete südwestlich der Stadt New Orleans, für die es zuvor zumeist Evakuierungsanordnungen gegeben hatte. Auch aus der weiter nördlich gelegenen Kleinstadt Houma, die direkt im Pfad des Sturms lag, kamen Berichte über schwere Schäden. Zu möglichen Verletzten oder Todesopfern gab es zunächst keine Angaben.
Der Strom fiel im gesamten Stadtgebiet von New Orleans aus, wie die städtische Einsatzzentrale mitteilte. «Der einzige Strom in der Stadt kommt von Generatoren», hiess es. In New Orleans leben knapp 400'000 Menschen. In der gesamten küstennahen Region waren nach Angaben des Stromversorgers wegen Sturmschäden bereits 620'000 Haushalte ohne Strom. Im ganzen Bundesstaat Louisiana waren es der Webseite Poweroutage.us zufolge schon fast 750'000 Kunden.
02.03: «Ida» hat über Louisiana langsam an Stärke verloren. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) stufte «Ida» gut sechs Stunden nach dem Eintreffen in Louisiana von der Stärke vier auf drei zurück. Der Wirbelsturm bringe nunmehr maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde und noch heftigere Böen mit sich, erklärte das NHC in Miami.
Der starke Hurrikan bewegte sich über Land nur sehr langsam fort, weswegen die Orte in seinem Pfad längerer Zeit extremen Winden ausgesetzt waren. Experten befürchteten daher grosse Schäden. Ein Abschwächen zu einem Tropensturm wurde dem NHC zufolge nicht vor dem späten Sonntagabend (Ortszeit) erwartet.
01.15: Infolge des gefährlich starken Hurrikans «Ida» sind im südlichen US-Bundesstaat Louisiana bereits mehr als eine halbe Million Haushalte ohne Strom. Die Einsatzzentrale der Stadt New Orleans, in der knapp 400'000 Menschen leben, erklärte am Sonntag (Ortszeit), es gebe noch vereinzelt Strom, die Zahl der Haushalte ohne Elektrizität steige jedoch «minütlich». Die interaktive Karte des örtlichen Energieversorgers Entergy zeigte knapp 530'000 Haushalte ohne Strom.
23.55: Erste Videos zeigen die Stärke des Hurrikans «Ida» im Bundesstaat Louisiana. In einem Video ist zu sehen, wie das Dach einer riesigen Einstellhalle in der Stadt Houma einfach vom Wind abgedeckt wird.
In der Stadt Galliano wurde sogar das Dach eines Spitals abgedeckt:
In einem anderen Video von Stormchaser Reed Trimmer ist zu sehen, wie die Winde in Houma peitschen und es ununterbrochen Regnet.
Winds gusting over 100 mph in Houma, LA. This is nothing compared to eye wall. Hunker down. This is going to be really bad @RadarOmega pic.twitter.com/KwGovX2H5F
— Reed Timmer, PhD (@ReedTimmerUSA) August 29, 2021
Bereits ist der Schaden durch den Hurrikan immens, wie in diesem Video zu sehen ist:
23.14: «Ida» hat auch nach etwa vier Stunden über dem südlichen US-Bundesstaat Louisiana nur geringfügig an Stärke verloren. Der Wirbelsturm bringe weiter maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von rund 215 Kilometern pro Stunde und noch heftigere Böen mit sich, erklärte das Nationale Hurrikanzentrum in Miami am Sonntagnachmittag (Ortszeit).
22.24: Rettungskräfte können nach Aussage von Louisianas Gouverneur John Bel Edwards erst ab Montagmorgen in die am schlimmsten von Sturmfluten betroffenen Gebiete vordringen. Solange der Hurrikan noch über den küstennahen Gebieten tobe, sei es für Einsätze der Helfer zu gefährlich, sagte Edwards.
Die Küstengebiete südwestlich von New Orleans, wo der Sturm am Montagmittag auf Land getroffen war, dürften zunächst nur mit Hubschraubern erreichbar sein. Die meisten der Bewohner dort düften sich aber rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben, sagte er.
21.52: «Ida» ist nach Angaben von US-Präsident Joe Biden ein «lebensgefährlicher Sturm».
Die Bewohner der betroffenen Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama sollten die Anweisungen der örtlichen Behörden befolgen und sich in Sicherheit bringen, sagte Biden bei seinem Besuch der Zentrale der US-Katastrophenschutzbehörde Fema in Washington. Die Zerstörung durch den Hurrikan der Stärke vier von fünf werde wahrscheinlich «immens» sein, warnte Biden.
Der Präsident wandte sich auch direkt an die Bewohner der US-Golfküste: «Ich will, dass Sie wissen: Wir beten für den besten Ausgang, und bereiten uns auf das Schlimmste vor.» Die Regierung werde der Region jede nötige Hilfe zukommen lassen, versprach Biden.
20.55: Im südlichen US-Bundesstaat sind Louisiana bereits Zehntausende Haushalte ohne Strom. Gut eine Stunde nach dem Auftreffen des Wirbelsturms auf die Küste Louisianas meldete die Einsatzzentrale der Grossstadt New Orleans «weit verbreitete Stromausfälle».
Die interaktive Karte des örtlichen Energieversorgers Entergy zeigte rund 170'000 Haushalte ohne Elektrizität. Der Webseite Poweroutage.us zufolge waren im ganzen Bundesstaat bereits rund 233'000 Kunden ohne Strom.
20.33: Wegen des herannahenden gefährlichen Hurrikans haben mehrere Bezirke im US-Bundesstaat Louisiana eine Ausgangssperre verhängt. Etwa im Bezirk East Baton Rouge, in dem rund 440'000 Menschen leben, gelte dies vom Sonntagabend bis Montagmorgen, erklärte die Bürgermeisterin der Stadt Baton Rouge über Twitter.
There is a curfew for East Baton Rouge Parish beginning at dusk tonight, August 29, lasting until dawn on August 30.
— City of Baton Rouge (@TheCityofBR) August 29, 2021
All final preparations need to be completed immediately. Anyone in need of shelter should call 211 or text LASHELTER to 898-211.
Hurrikan «Ida» ist in den USA angekommen
Das Zentrum des gefährlichen Hurrikans «Ida» ist im US-Bundesstaat Louisiana auf Land getroffen. Der Wirbelsturm sei mit der Stärke vier von fünf aus dem Golf von Mexiko kommend südwestlich der Stadt New Orleans bei Port Fourchon auf die Küste getroffen, wie das Nationale Hurrikanzentrum in Miami heute Sonntag erklärte.
Der Wirbelsturm habe beim Erreichen der Küste maximale Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde mit sich gebracht, erklärte das NHC. Ein Hurrikan dieser Stärke verursacht dem NHC zufolge in der Regel an Land «katastrophale Zerstörung».
Das NHC warnt zudem vor einer sehr hohen Flutwelle in der Region und massiven Regenfällen, die zu Überschwemmungen führen werden.