Indien und China: Die meisten Todesfälle durch Umweltverschmutzung
Indien steht einer Studie zufolge an der Spitze der Länder mit den weltweit meisten Todesopfern durch Umweltverschmutzung.
Das Wichtigste in Kürze
- Indien und China verzeichnen weltweit die meisten Todesfälle durch Umweltverschmutzung.
- 15 Prozent aller Todesfälle weltweit werden durch Verschmutzung verursacht.
- Schlechte Abwassersysteme und verschmutzte Luft sind Todesursachen.
Dieses Ergebnis veröffentlichte eine Studie der Global Alliance on Health and Pollution (GAHP). Die Zahlen sind indes auch in Relation zur Bevölkerungszahl des jeweiligen Landes zu sehen.
15 Prozent aller Todesfälle weltweit gingen im Untersuchungsjahr 2017 demnach auf Umweltverschmutzung zurück. Dies entspricht einer Zahl von rund 8,3 Millionen Menschen. Unter den zehn führenden Ländern sind einige der grössten und reichsten Länder der Welt. Aber auch einige arme Länder finden sich darunter.
Nigeria und Pakistan folgen
Die meisten Todesopfer durch Verschmutzungen der Luft und des Wassers gab es mit 2,3 Millionen in Indien und China. Dicht gefolgt von Nigeria und Pakistan. Auf Platz sieben standen die USA mit knapp 200.000 diesbezüglichen Todesfällen.
Deutschland ist nicht unter den zehn am stärksten betroffenen Ländern, steht aber mit rund 68.000 Todesfällen auf einer für den europäischen Raum erstellten Liste auf Platz zwei hinter Russland.
«Der Bericht zeigt uns, dass die Umweltverschmutzung eine weltweite Krise ist», erklärte GAHP-Geschäftsführerin Rachael Kupka. «Es ist egal, wo man lebt, die Umweltverschmutzung findet einen.»
Schlechte Abwassersysteme und verschmutzte Luft
Die Todesfälle sind in einigen besonders armen Ländern mit schlechten Abwassersystemen und verschmutzter Luft in Innenräumen in Verbindung zu bringen. Der Tschad, die Zentralafrikanische Republik und Nordkorea führen die Liste mit den meisten Todesfällen pro 100.000 Einwohner an;
Indien steht auf dieser Liste auf Platz zehn. Deutschland ist im europäischen Vergleich der Todesfälle pro 100.000 Einwohner nicht unter den zehn am stärksten betroffenen Ländern.
Die Liste mit Ländern, welche die weltweit wenigsten Todesfällen durch Umweltverschmutzung verzeichnen, führt Katar an.
Weltweit sterben der Studie zufolge etwas mehr Menschen durch Umweltverschmutzung als an Tabakkonsum (acht Millionen). Dies sind deutlich mehr als an Alkohol- und Drogenkonsum, Krankheiten wie HIV, Malaria und Tuberkulose sowie durch Kriegshandlungen sterben.