Maxwell-Prozess: Geschworene beraten weiter
Der Prozess gegen Ghislaine Maxwell könnte schon bald zu Ende sein. Momentan ist noch unklar, ob für ein Urteil vor Weihnachten noch Zeit ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Ghislaine Maxwell (59) soll einen Kinderschänder-Ring mitorganisiert und -betrieben haben.
- Nun wird ihr in New York der Prozess gemacht.
- Das Urteil wird ein Geschworenengericht fällen.
Im Missbrauchsprozess gegen die frühere Partnerin des inzwischen verstorbenen Millionärs Jeffrey Epstein hat am Mittwoch die Geschworenenjury ihre Beratung fortgesetzt. Die Anklagepunkte gegen Ghislaine Maxwell wiegen schwer: Ihr wird vorgeworfen, eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen gespielt zu haben.
Maxwell weist Vorwürfe zurück
Die 59-Jährige ist in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. Ihr drohen im Fall einer Verurteilung in allen Punkten laut CNN 70 Jahre Haft. Maxwell hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und während des Prozesses auf eine Aussage verzichtet. Es ist weiter unklar, ob es noch vor Weihnachten zu einer Entscheidung kommt.
Die Verteidigung hatte den Fall von Beginn an als juristische Abrechnung mit ihrer Mandantin dargestellt. Denn die Staatsanwaltschaft konnte Epstein nicht mehr belangen.
Der 66-Jährige war während der Vorbereitung auf den Missbrauchsprozess gegen ihn im August 2019 bewusstlos in seiner Gefängniszelle gefunden worden. Im Krankenhaus wurde er dann für tot erklärt. Ein Obduktionsbericht stellte Suizid fest.
Entscheid könnte noch vor Weihnachtspause zu Ende sein
Der ursprünglich auf sechs Wochen angesetzte Prozess gegen Maxwell könnte deutlich früher zu Ende gehen. Nach nur drei Wochen und zwölf Verhandlungstagen mit Zeugenaussagen waren am Montag sechs Stunden lang die Schlussplädoyers präsentiert worden. Danach begann die Geschworenenjury für wenige Minuten mit ihrer Beratung. Diese wurde am Dienstag einen kompletten Sitzungstag lang fortgesetzt.
Die Jury liess sich laut CNN unter anderem Vernehmungsprotokolle von drei der Klägerinnen vorlegen. Zunächst hatten US-Medien berichtet, dass die Geschworenen bis Mittwoch Zeit für ihre Gespräche hätten. Dies, um noch vor der Weihnachtspause eine Entscheidung zu treffen. Am Dienstag sagte aber Richterin Alison Nathan, dass auch eine Fortsetzung am Donnerstag möglich sei.