Auch Microsoft hört Gespräche bei seinem Internet-Telefoniedienst Skype mit. Aufzeichnungen der Übersetzungsfunktion werden von Mitarbeitern ausgewertet.
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Auch Microsoft steht nun in der Kritik. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitarbeiter hören nachträglich Anrufaufzeichnungen von Skype ab.
  • Dies tun sie, wenn die automatische Übersetzungsfunktion genutzt wird.
  • Jedoch wird die Identität der Gesprächsteilnehmer weggelassen.
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Apple tut es, Google tut es und Amazon tut es auch. Wer fehlt hier also noch in der illustren Runde? Natürlich Microsoft. Auch sie haben jetzt zugegeben, dass bei ihrem Internet-Telefoniedienst Skype Menschen Gesprächsmitschnitte mithören.

Bei Anrufaufzeichnungen von Skype, bei denen die automatische Übersetzungsfunktion genutzt wird, hören Mitarbeiter nachträglich gerne mal mit. Dabei kann es auch um sehr private Themen gehen, wie die Website «Motherboard» am Mittwoch berichtete. Auf von einem Dienstleister weitergegebenen Mitschnitten hätten Leute zum Beispiel über Beziehungsprobleme oder Gewichtsverlust gesprochen, schrieb die Website.

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Microsoft hört Gespräche bei seinem Internet-Telefoniedienst Skype mit - Keystone.

In den Skype-Nutzungsbedingungen wurde bisher nicht ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch Menschen Aufnahmen aus der Übersetzungsfunktion abhören könnten.

Auch wenn einige Formulierungen dies andeuteten. So heisst es, dass «Sätze und automatische Abschriften analysiert werden» und eventuelle Korrekturen ins System eingetragen würden.

Microsoft anonymisiert Skype Gespräche

Skype betonte auch, dass die Identität der Gesprächsteilnehmer dabei weggelassen werde. Nur Gespräche mit der Übersetzungsfunktion würden aufgezeichnet. Der zu Microsoft gehörende Internettelefonie-Dienst bietet die automatische Übersetzung von Gesprächen fast in Echtzeit seit 2015 an.

Inzwischen ist sie bei Anrufen für acht Sprachen verfügbar. «Skype Translator basiert auf einem maschinellen Lernprozess», heisst es auf einer Webseite zu dem Thema. Ein Link zu «Datenschutz bei Verwendung von Skype Translator» führte am Mittwoch zu einem gesonderten Bereich: der nur für Microsoft-Mitarbeiter und -Partner zugänglich ist.

Dem Informanten von «Motherboard» zufolge hören sich Dienstleister zum Teil auch Mitschnitte von Sprachbefehlen an Microsofts Assistenzsoftware Cortana an. In den vergangenen Monaten waren bereits Amazon, Apple und Google unter massive Kritik geraten: Sie wiesen Nutzer bisher nirgends auf diese Praxis hin.

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