Mindestens 20 Tote in Kolumbien bei Militärangriff auf Guerilla-Camp
Das Wichtigste in Kürze
- Die kolumbianische Luftwaffe hat einen Angriff auf ein Guerilla-Camp geflogen.
- Dabei sind mindestens 20 Rebellen der «Nationalen Befreiungsarmee» getötet worden.
Bei einem ungewöhnlich heftigen Bombenangriff der kolumbianischen Luftwaffe auf ein Camp der Guerilla-Organisation «Nationale Befreiungsarmee» (ELN) sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern des Angriffs in einer ländlichen Gegend um die Gemeinde Montecristo seien zwei regionale Anführer des ELN. Dies sagte der Innenminister des nördlichen Department Bolívar, Carlos Feliz, im kolumbianischen Fernsehen.
Die Regierung Kolumbiens hatte eine Art Kopfgeld von 150'000 Euro auf einen der beiden Anführer ausgesetzt. Das Verteidigungsministerium bestätigte auf Twitter, dass sich die Operation gegen den Mann mit dem Alias «Mocho Tierra» gerichtet habe. Er soll verantwortlich für Anschläge auf Militär und Polizei gewesen sein.
ELN verlängerte einseitige Waffenruhe nicht
Der ELN hatte zuletzt eine wegen der Corona-Krise ausgerufene vorübergehende einseitige Waffenruhe nicht über den 30. April hinaus verlängert. Kolumbien litt jahrzehntelang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die grösste Rebellen-Organisation «Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens» (Farc) hat inzwischen einen Friedensvertrag mit der Regierung geschlossen und die Waffen niederlegt.
Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Aber die kleinere Guerillagruppe ELN kämpft noch immer gegen den Staat. Im Januar 2019 starben bei einem ELN-Anschlag auf eine Polizeiakademie in Bogotá 22 Menschen. Die Regierung brach die Friedensgespräche mit den Rebellen daraufhin ab.