Mindestens sechs Tote durch Hurrikan «Laura» im Süden der USA
Das Wichtigste in Kürze
- Schäden durch Wirbelsturm aber weniger schlimm als befürchtet.
Mindestens sechs Menschen kamen nach einer vorläufigen Bilanz vom Donnerstag ums Leben. Dennoch herrschte bei den Behörden des am stärksten betroffenen Bundesstaats Louisiana überwiegend Erleichterung: Denn «Laura» tobte weniger heftig als erwartet. Der Hurrikan verlor nach seinem Aufprall aufs Festland schnell an Stärke und wurde zu einem Tropensturm herabgestuft.
Die von «Laura» angerichteten Schäden hätten nicht das «absolut katastrophale» Ausmass erreicht, das aufgrund der Vorhersagen der Meteorologen zu erwarten gewesen sei, sagte der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards. «Wir müssen für vieles dankbar sein.» Gleichwohl seien die von dem Sturm angerichteten Schäden «enorm». Tausende Einwohner von Louisiana seien davon betroffen.
Vier der Todesopfer kamen nach Angaben der Regierung von Louisiana durch umgestürzte Bäume ums Leben. Ein weiterer Mann ertrank, als sein Boot in dem Sturm unterging. Ein anderer Mann starb durch eine von seinem Stromgenerator verursachte Kohlenmonoxid-Vergiftung. Edwards äusserte die Befürchtung, dass im Laufe der Bergungsarbeiten noch weitere Todesopfer gefunden werden könnten.
«Laura» war in der Nacht zum Donnerstag als Hurrikan der Stärke 4 auf der fünfstufigen Skala mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Stundenkilometern auf die US-Küste am Golf von Mexiko geprallt. Es war der stärkste Hurrikan in Louisiana seit mehr als 150 Jahren.
Die gewaltigen Windböen entwurzelten Bäume, rissen Strommasten um und liessen Fensterscheiben zu Bruch gehen. Mancherorts wurden ganze Dächer von Häusern gerissen, Strassen und Wohngebäude wurden teilweise überschwemmt. Nach Angaben des Gouverneurs fiel in rund 600.000 Haushalten in Louisiana der Strom aus. Auch die Wasserversorgung wurde laut Edwards mancherorts unterbrochen. In der Stadt Lake Charles brach in einer Chemiefabrik ein Brand aus, dichte Rauchwolken zogen über die Gegend.
Hunderttausende Menschen waren vor Ankunft des Sturms vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Unter den Städten, für die eine Zwangsevakuierung angeordnet wurde, waren Beaumont und Port Arthur in Texas, die vor drei Jahren bereits schwere Schäden durch den Hurrikan «Harvey» erlitten hatten. Die Hauptwucht von «Laura» traf dann aber Louisiana, Texas kam relativ glimpflich davon.
In New Orleans, der grössten Stadt von Louisiana, waren die Strassen wie leergefegt. Vor vielen Gebäuden der Altstadt stapelten sich Sandsäcke, Fenster waren zugenagelt. Fast auf den Tag genau vor 15 Jahren, am 29. August 2005, waren beim Hurrikan «Katrina» 80 Prozent der Stadt überschwemmt worden, mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben.
Von Louisiana zog «Laura» - inzwischen zum Tropensturm herabgestuft - nach Norden in Richtung des Bundesstaats Arkansas weiter. Die Behörden warnten weiter vor Überschwemmungen im Norden von Louisiana und im Süden von Arkansas. Präsident Donald Trump will Louisiana am Wochenende besuchen.
Auf «Lauras» vorherigem Kurs durch die Karibik waren insgesamt mindestens 25 Menschen in Haiti und der Dominikanischen Republik ums Leben gekommen. Auch in Kuba richtete der Sturm schwere Schäden an.