Mississippi als einziger Staat mit Konföderierten-Flagge
Die Konföderierten-Flagge des Bundesstaates Mississippi ist schon seit längerem umstritten. Eine Alternative könnte die Diskussionen beenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Flagge des US-Bundesstaates Mississippi ist schon seit längerem umstritten.
- Das Andreaskreuz war im Bürgerkrieg der USA die Flagge der konföderierten Südstaaten.
- Die Südstaaten kämpften vor 150 Jahren für den Erhalt der Sklaverei.
Die Flagge des US-Bundesstaates Mississippi ist nicht erst seit dem Tod von George Floyd umstritten. Im Bürgerkrieg vor 150 Jahren wurde das blaue Andreaskreuz auf rotem Grund zum Symbol der konföderierten Südstaaten. Was damals mit den Südstaaten einherging, war der Wille, für den Erhalt der Sklaverei in den Krieg zu ziehen. Sie wird auch vom rassistischen Ku-Klux-Klan, von rechtsradikalen Paramilitärs und von Neonazis genutzt.
Kein Wunder sehen viele Leute sie als Zeichen der Unterdrückung von Afroamerikaner in den USA. «Die Flagge steht für Arroganz und Brutalität», sagt Rapperin Genesis Be gegenüber der «BZ». «Sie ist ein Schlag ins Gesicht meiner Leute und meiner Vorfahren, die Gewalt und Folter erleiden mussten.»
Anders sieht es aber der in Hattiesburg wohnende Immobilienunternehmer Edward Allegretti: «Die Flagge hat nichts mit Rassismus zu tun, nichts mit Unterdrückung. Sie steht für unser kulturelles Erbe. Heute verteidigt niemand mehr die Sklaverei. Aber es gibt sehr wohl Aspekte der Konföderation, auf die wir stolz sein können.»
Alternative könnte Diskussionen beenden
Die Flagge wird immer mehr zu einem Imageproblem für den 20. Bundesstaat der USA. Solange die Flagge noch weht, haben mehrere nationale College-Sport-Verbände angekündigt, keine Veranstaltungen mehr in Mississippi durchzuführen. Die Künstlerin Laura Stennis hat schon vor einigen Jahren eine Alternative erfunden.
Sie zeigt kein Konföderiertenkreuz, sondern 19 Sterne um einen grossen Stern in der Mitte. Bei der Bevölkerung stoss sie auf grossen Zuspruch – womöglich auch bald bei der Politik.