Monsanto will neuen Gerichtstermin zu 286 Millionen Franken Strafe

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USA,

Monsanto muss wegen glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel 286 Millionen Franken Strafe zahlen. 247 Millionen Franken davon will Monsanto nicht zahlen.

Das Logo von Monsanto ziert eine Messehalle.
Das Logo von Monsanto ziert eine Messehalle. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Krebspatienten zogen gegen Monsanto vor Gericht.
  • Glyphosathaltige Mittel hätten «wesentlich» zur Erkrankung eines Ex-Hauswarts beigetragen.

Der US-Agrarkonzern Monsanto ist vor einem kalifornischen Gericht gegen seine Verurteilung zu 286 Millionen Franken Schadenersatz wegen seiner glyphosathaltigen Unkrautvernichtungsmittel vorgegangen. Der vom Chemiekonzern Bayer übernommene Saatguthersteller forderte am Mittwoch, den sogenannten verschärften Schadenersatz von rund 247 Millionen Franken zu streichen.

Das Urteil einer Jury vom vergangenen August sei nicht durch Beweise untermauert gewesen, sagte Monsanto-Anwalt George Lombardi. Ausserdem hätte der Anwalt des Krebspatienten Dewayne Johnson die Jury während des Prozesses nicht dazu auffordern dürfen, Monsanto eine Lektion zu erteilen. Ein neuer Prozess sei gerechtfertigt.

«Urteil der Jury respektieren»

Die Anwälte des bei dem Gerichtstermin anwesenden Johnson erklärten dagegen, das Geschworenengericht habe richtig entschieden. «Wir müssen das Urteil der Jury respektieren.» Richterin Suzanne Bolanos machte nach der Anhörung keine Angaben darüber, wann sie eine Entscheidung fällen wird.

Ein Geschworenengericht in San Francisco hatte Monsanto im August zur Zahlung von fast 286 Millionen Franken Schadenersatz verurteilt. Glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup hätten «wesentlich» zur Krebserkrankung des früheren Hausmeisters Johnson beigetragen. 247 Millionen der 286 Millionen Franken wurden nicht direkt als Entschädigung für einen tatsächlichen Schaden, sondern als abschreckende Strafmassnahme gegen Monsanto verhängt.

Johnson ist unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und macht die Herbizide von Monsanto dafür verantwortlich. Im Zentrum des Verfahrens stand die Frage, ob die in den Unkrautvernichtungsmitteln Roundup und RangerPro enthaltene Chemikalie Glyphosat eine krebsauslösende Wirkung hat. Monsanto, das seit Juni zum Bayer-Konzern gehört, bestreitet eine solche Wirkung seines Produkts. In der Forschung ist diese Frage umstritten.

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